Intrazytoplasmatische Spermieninjektion
Synonym: ICSI
Englisch: intracytoplasmic sperm injection
Definition
Die Intrazytoplasmatische Spermieninjektion, kurz ICSI ist eine Methode im Rahmen der In-vitro-Fertilisation (IVF), bei der ein Spermium des Mannes in das Zytoplasma bzw. Ooplasma einer Eizelle der Frau injiziert wird.
Hintergrund
Bei der ICSI werden die die Ei- und die Samenzelle nicht sich selbst überlassen, so dass ein Scheitern der Befruchtung annähernd ausgeschlossen ist.
Indikation
Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion wird unter anderem eingesetzt:
- bei vorangegangenen, erfolglosen Versuchen der In-vitro-Fertilisation
- bei schlechter Spermienqualität des Mannes (Teratospermie, Asthenospermie)
- bei zu geringer Spermienmenge (Oligospermie)
Methodik
Die intrazytoplasmatische Spermieninjektion wird unter dem Mikroskop mit Hilfe von Mikromanipulatoren und Mikropipetten durchgeführt. Die Eizelle wird zunächst durch eine Haltepipette so fixiert, dass der Polkörper auf 6 Uhr steht. Von der gegenüberliegenden Seite wird auf 3 Uhr ein Mikroinjektor herangeführt, der ein einzelnes Spermium enthält. Der Injektor wird durch das Oolemma in das Zytoplasma der Eizelle ("Ooplasma") eingeführt. Nach der Injektion wird die Eizelle in das Nährmedium einer Zellkultur verbracht und am nächsten Tag auf eine erfolgreiche Befruchtung hin geprüft.
Die Selektion der Spermien für die intrazytoplasmatische Spermieninjektion erfolgt in der Regel aufgrund ihrer Morphologie und Beweglichkeit. Um reife Spermien genauer zu selektieren, kann seit 2006 die PICSI-Methode eingesetzt werden.