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− | ''Synonym: akuter Tubenmittelohrkatarrh''
| + | '''''Englisch''': obstruction of the auditory tube'' |
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− | '''''Englisch''': obstruction of the auditory tube, eustachitis'' | + | |
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| ==Definition== | | ==Definition== |
− | Der '''Verschluss der Tuba auditiva''' bezeichnet einen durch Schwellung der [[Schleimhaut]] der [[Tuba auditiva]] hervorgerufenen Verschluss des [[Lumen]]s der Ohrtrompete.
| + | Unter einem '''Verschluss der Tuba auditiva''' versteht man eine Verlegung der [[Ohrtrompete]] (Tuba auditiva), zum Beispiel durch [[Kompression]], [[Stenose]] oder [[Striktur]]. |
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− | ==Ätiopathogenese==
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− | Die Schwellung der Tubenschleimhaut führt zu einer unzureichenden Belüftung der [[Paukenhöhle]]. In dieser wird daraufhin [[Luft]] [[Resorption|resorbiert]], was zu einem [[Unterdruck]] im [[Mittelohr]] mit Retraktion des [[Trommelfell]]s führt.
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− | Dies kann zu einem [[Exsudat]] in der Paukenhöhle führen.
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− | Die Schwellung der Tubenschleimhaut ist häufig durch katarrhalische Erkrankungen im Bereich des [[Nase]]n-[[Rachen]]-Raumes bedingt, die die Nasenatmung beeinträchtigen. Aber auch eine [[Septumdeviation]], eine [[Muschelschwellung]], vergrößerte [[Rachenmandel]]n oder ein [[Tumor]] im Nasen-Rachen-Raum können die Nasenatmung beinträchtigen und so zum Tubenmittelohrkatarrh führen.
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− | ==Klinik==
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− | Die Patienten klagen über ein Druckgefühl im [[Ohr]] sowie über eine Verschlechterung des [[Hörvorgang|Hörvermögens]]. Es kann sich ebenfalls ein Rauschen im Ohr entwickeln.
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− | ==Komplikationen==
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− | Bei unzureichender Behandlung kann sich ein [[Seromukotympanum]] entwickeln. Es besteht die Gefahr des [[chronischer Tubenmittelohrkatarrh|chronischen Tubenmittelohrkatarrhs]].
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− | Durch den Unterdruck in der Paukenhöhle besteht ebenfalls die Gefahr der Ruptur der Membran des [[rundes Fenster|runden Fensters]].
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− | ==Diagnostik==
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− | Die [[Otoskopie]] zeigt eine Trommelfellretraktion: der kurze Fortsatz des [[Hammer]]s springt nach vorne, der Hammergriff erscheint verkürzt. Dies führt zum Entstehung einer hinteren Trommelfellfalte. Der Lichtreflex ist vom [[Umbo]] abgerückt.
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− | Das Trommelfell ist rosafarben, jedoch nicht gerötet oder vorgewölbt.
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− | Wenn sich ein Erguss gebildet hat, scheint dieser durch das Trommelfell durch und lässt einen Flüssigkeitsspiegel erkennen, der sich bei Bewegungen des [[Kopf]]es ändert. Beim [[Tubenfunktionsprüfung|Politzer-Verfahren]] zeigen sich Flüssigkeitsblasen.
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− | Beim [[Weber-Versuch]] wird bei einseitigem Tubenmittelohrkatarrh in das betroffene Ohr lateralisiert. Im [[Audiogramm]] zeigt sich eine [[Schallleitungsschwerhörigkeit]]. Im [[Tympanogramm]] ist der Gipfel nach links verschoben.
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− | ==Therapie==
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− | Grundlage der Therapie ist die Wiederherstellung einer normalen [[Atmung]] durch die Nase. Dies kann z.B. durch abschwellende [[Nasentropfen]] oder eine Operation (je nach Ursache z.B. [[Adenotomie]], [[Septumplastik]]) geschehen.
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− | Weiterhin ist eine [[Tubenfunktionsprüfung|Tubendurchblasung]] möglich, wobei diese jedoch nicht bei akuter [[Rhinitis]] durchgeführt werden sollte, da sonst [[Viren]] und [[Bakterien]] ins [[Mittelohr]] geblasen werden und dort eine [[Otitis media acuta]] hervorrufen können.
| + | [[ICD10]]-Code: H68.1 |
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− | Wenn sich ein Exsudat entwickelt hat, kann eine Wärmebestrahlung die Resorption fördern. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit der [[Parazentese]] und des Absaugens des Exsudates sowie der [[transtympanal]]en [[Punktion]] der Paukenhöhle.
| + | ==Pathophysiologie== |
| + | Der Verschluss der Ohrtrompete führt zu einer Anreicherung von [[Sekret]]en im [[Mittelohr]] mit Ausbildung eines [[Serotympanon]] oder [[Mukotympanon]]. Man spricht dann von einem [[Tubenmittelohrkatarrh]]. Es resultiert eine [[Schallleitungsschwerhörigkeit]]. |
| [[Fachgebiet:Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]] | | [[Fachgebiet:Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]] |