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Tretinoin tritt mit [[intrazellulär]]en [[Retinoidrezeptor]]en in Wechselwirkung und stimuliert die [[Mitose]]aktivität der [[Keratinozyt]]en und hemmt gleichzeitig die Produktion von [[Keratin]]. Im Effekt ergibt sich dadurch eine [[Parakeratose]] mit Verdünnung der Hornschicht ([[Stratum corneum]]). Hornhautablagerungen in [[Follikel]]kanälen (ein Faktor der [[Komedo]]genese) werden reduziert. | Tretinoin tritt mit [[intrazellulär]]en [[Retinoidrezeptor]]en in Wechselwirkung und stimuliert die [[Mitose]]aktivität der [[Keratinozyt]]en und hemmt gleichzeitig die Produktion von [[Keratin]]. Im Effekt ergibt sich dadurch eine [[Parakeratose]] mit Verdünnung der Hornschicht ([[Stratum corneum]]). Hornhautablagerungen in [[Follikel]]kanälen (ein Faktor der [[Komedo]]genese) werden reduziert. | ||
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− | Bei topischer Applikation wirkt Tretinoin: | + | ==Wirkung== |
− | *stark gegen [[Hyperkeratose]] | + | Bei topischer Applikation gegen Akne wirkt Tretinoin: |
− | *indirekt gegen [[Bakterium | bakterielle]] Besiedelung | + | * stark gegen [[Hyperkeratose]] |
− | *geringfügig gegen [[Entzündung]] | + | * indirekt gegen [[Bakterium | bakterielle]] Besiedelung |
+ | * geringfügig gegen [[Entzündung]] | ||
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+ | Der Wirkstoff wird [[topisch]] in Form von [[Salbe]]n angewandt. Für die [[systemisch]]e Therapie steht [[Isotretinoin]] zur Verfügung. | ||
==Nebenwirkungen== | ==Nebenwirkungen== |
Synonym: Vitamin-A-Säure (VAS), all-trans-Retinsäure
Englisch: all-trans-retinoic acid (ATRA)
Tretinoin ist ein Arzneistoff, der vor allem bei der Therapie der Akne eingesetzt wird.
Tretinoin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Retinoide, besitzt die Summenformel C20H28O2 und hat eine Molekülmasse von 300,4 g/mol. Es ist ein Stereoisomer des Isotretinoins. Die Substanz liegt als kristalliner, gelber Feststoff vor, ist nicht wasserlöslich und ist oxidations-, licht- und temperaturempfindlich.
Tretinoin tritt mit intrazellulären Retinoidrezeptoren in Wechselwirkung und stimuliert die Mitoseaktivität der Keratinozyten und hemmt gleichzeitig die Produktion von Keratin. Im Effekt ergibt sich dadurch eine Parakeratose mit Verdünnung der Hornschicht (Stratum corneum). Hornhautablagerungen in Follikelkanälen (ein Faktor der Komedogenese) werden reduziert.
Eine weitere Indikation von Tretinoin ist die Therapie der akuten Promyelozytenleukämie (APL), einem Subtyp der Akuten myeloischen Leukämie (AML).
Bei topischer Applikation gegen Akne wirkt Tretinoin:
Der Wirkstoff wird topisch in Form von Salben angewandt. Für die systemische Therapie steht Isotretinoin zur Verfügung.
Zu den Nebenwirkungen zählen:
Tretinoin ist teratogen und soll nicht während einer Schwangerschaft angewandt werden. Es liegen keine Hinweise auf eine Toxizität gegenüber Keimzellen vor. Weiterhin bestehen unerwünschte Wechselwirkungen mit Tetracyclinen (Gefahr eines Pseudotumor cerebri).
Tags: Akne, Arzneistoff
Fachgebiete: Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 19. Juni 2019 um 18:15 Uhr bearbeitet.
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