Handelsname: Cyklokapron®
Synonym: trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure
Die Tranexamsäure ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Fibrinolysehemmer und findet als Blutungsprophylaxe Anwendung, insbesondere bei Hämophilie-Patienten.
Das aromatische Molekül besitzt die Summenformel:
Bei Zimmertemperatur liegt die Tranexamsäure als beiger Feststoff vor. Die Löslichkeit in Wasser ist sehr gut, während sich die Verbindung in Ethanol kaum löst. Strukturell besteht eine große Ähnlichkeit zur Aminosäure Lysin. Es handelt sich um eine Aminocarbonsäure.
Tranexamsäure hemmt die Wirkung von Plasmin, indem es seine Synthese blockiert. Somit kann die Fibrinolyse pharmakologisch unterdrückt und das Blutungsrisiko gesenkt werden. Die Synthesehemmung erfolgt durch eine Umwandlungsblockade von Plasminogen in Plasmin.
Tranexamsäure wird zur Therapie und Prophylaxe von Blutungen aufgrund einer Hyperfibrinolyse, aber auch als Antidot bei Blutungen während einer fibrinolytischen Therapie (z.B. Lyse) verwendet. In der Geburtshilfe findet es Verwendung, um die Gerinnung von postpartalen Blutungen zu fördern. Weitere Indikationen sind:
Der Wirkstoff wird oral in Form von Tabletten oder Brausetabletten verabreicht.
Die Halbwertszeit der Tranexamsäure beträgt rund 2 Stunden bei einer Bioverfügbarkeit von rund 50 % bei oraler Applikation. Die Ausscheidung erfolgt zu über 90 % renal, was bei Patienten mit Nierenerkrankungen zu beachten ist.
Die gemeinsame Applikation von Tranexamsäure und Faktor IX erhöht das Risiko einer Thrombose.
Tags: Antifibrinolytikum, Blutung, Fibrinolyse, Plasminogen
Fachgebiete: Arzneimittel, Hämostaseologie
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