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+ | ==Nebenwirkungen== | ||
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+ | * Erhöhtes [[Thrombose]]risiko bei Patienten mit entsprechender [[Prädisposition]]; hier können [[Schlaganfall]], [[Herzinfarkt]] und [[Lungenembolie]] die Folge sein. | ||
+ | * [[Vorhofflimmern]] | ||
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+ | Die gemeinsame Applikation von Tranexamsäure und [[Faktor IX]] erhöht das Risiko einer Thrombose. | ||
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+ | ==Kontraindikationen== | ||
+ | * Thrombosen | ||
+ | * Blutungen in den [[Harnweg]]en | ||
+ | * [[Stillzeit]] (Wirkstoff gelangt in die [[Muttermilch]]) | ||
+ | * [[Sepsis]] | ||
+ | * [[Disseminierte intravasale Koagulopathie]] | ||
+ | [[Fachgebiet:Arzneimittel]] | ||
+ | [[Tag:Blutung]] | ||
+ | [[Tag:Hämophilie]] | ||
+ | [[Tag:Plasminogen]] |
Handelsname: Cyklokapron®
Synonym: trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure
Die Tranexamsäure ist eine als Arzneistoff verwendete Verbindung mit hemmender Wirkung auf die Fibrinolyse. Sie wird der Wirkstoffgruppe der Fibrinolysehemmer zugeordnet und findet u. a. im Rahmen zahnärztlicher Eingriffe als Blutungsprophylaxe Anwendung, insbesondere bei Hämophilie-Patienten.
Das aromatische Molekül besitzt die Summenformel:
Bei Zimmertemperatur liegt die Tranexamsäure als beiger Feststoff vor. Die Löslichkeit in Wasser ist sehr gut, während sich die Verbindung in Ethanol kaum löst. Strukturell besteht eine große Ähnlichkeit zur Aminosäure Lysin. Es handelt sich um eine Aminocarbonsäure.
Tranexamsäure hemmt die Wirkung von Plasmin, indem es seine Synthese blockiert. Somit kann die Fibrinolyse (Blutgerinnselauflösung) pharmakologisch unterdrückt und das Blutungsrisiko nachhaltig gesenkt werden. Die Synthesehemmung erfolgt durch eine Umwandlungsblockade von Plasminogen in Plasmin.
Tranexamsäure wird zur Therapie und Prophylaxe von Blutungen aufgrund einer Hyperfibrinolyse, aber auch als Antidot bei Blutungen während einer fibrinolytischen Therapie (z.B. Lyse) verwendet. In der Geburtshilfe findet es Verwendung, um die Gerinnung von postpartalen Blutungen zu fördern. Weitere Indikationen sind:
Der Wirkstoff wird oral in Form von Tabletten oder Brausetabletten verabreicht.
Die Halbwertszeit der Tranexamsäure beträgt rund 2 Stunden bei einer biologischen Verfügbarkeit von rund 50 % bei oraler Applikation. Die Metabolisierung erfolgt praktisch ausschließlich über die Niere, was bei Patienten mit Nierenerkrankungen zu beachten ist. Die Ausscheidung erfolgt ebenfalls zu über 90 % renal.
Die gemeinsame Applikation von Tranexamsäure und Faktor IX erhöht das Risiko einer Thrombose.
Tags: Antifibrinolytikum, Blutung, Fibrinolyse, Plasminogen
Fachgebiete: Arzneimittel, Hämostaseologie
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