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von englisch: Tourniquet - Stauschlauch
Synonyme: Postischämie-Syndrom, postischämisches Syndrom
Das Tourniquet-Syndrom ist eine akut lebensbedrohliche Komplikation der therapeutischen Revaskularisation nach länger bestehendem thromboembolischem Gefäßverschluss mittels
Eine prolongierte Ischämie (> 6h) verursacht eine Gewebsnekrose (siehe auch: Rhabdomyolyse) mit Bildung und Akkumulation toxischer Substanzen - insbesondere Kalium, Myoglobin und Laktat.
Wird das Gewebe postischämisch reperfundiert, bildet sich im nekrotischen Gewebe aufgrund der gesteigerten Gefäßwandpermeabilität ein Ödem mit Gefahr eines volumenverlustbedingten hypovolämischen Schocks. Durch ödembedingte Gefäßkompression (Kompartmentsyndrom) kann im Sinne eines Circulus vitiosus die Ischämie noch verstärkt werden.
Kalium, Myoglobin und Lactat werden aus dem Gewebe ausgeschwemmt und verursachen:
Das Tourniquet-Syndrom ist ein akut lebensbedrohlicher Zustand, der eine intensivmedizinische Überwachung erfordert. Regelmäßige BGA-Analysen und Überwachung des Kalium-Spiegels sind obligat.
Die Therapie besteht in einer Volumensubstitution bei forcierter Diurese mittels intravenöser Diuretikagabe (z.B. Furosemid). Eine metabolischen Azidose sollte mittels Natriumbicarbonat-Pufferung behandelt werden.
Bei ausgedehntem Weichteilödem ist eine entlastende Fasziotomie indiziert.
Fachgebiete: Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 12. Mai 2009 um 07:05 Uhr bearbeitet.
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