(→Pathophysiologie) |
|||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Wird das Gewebe postischämisch reperfundiert, bildet sich im nekrotischen Gewebe aufgrund der gesteigerten Gefäßwand[[permeabilität]] ein [[Ödem]] mit Gefahr eines volumenverlustbedingten [[hypovolämischer Schock|hypovolämischen Schockes]]. Durch ödembedingte Gefäßkompression ([[Kompartmentsyndrom]]) kann im Sinne eines [[Circulus vitiosus]] die Ischämie noch verstärkt werden. | Wird das Gewebe postischämisch reperfundiert, bildet sich im nekrotischen Gewebe aufgrund der gesteigerten Gefäßwand[[permeabilität]] ein [[Ödem]] mit Gefahr eines volumenverlustbedingten [[hypovolämischer Schock|hypovolämischen Schockes]]. Durch ödembedingte Gefäßkompression ([[Kompartmentsyndrom]]) kann im Sinne eines [[Circulus vitiosus]] die Ischämie noch verstärkt werden. | ||
− | Kalium, Myoglobin und Lactat werden aus dem Gewebe ausgeschwemmt und verursachen: | + | [[Kalium]], [[Myoglobin]] und [[Lactat]] werden aus dem Gewebe ausgeschwemmt und verursachen: |
*[[Hyperkaliämie]] mit entsprechenden kardialen Komplikationen | *[[Hyperkaliämie]] mit entsprechenden kardialen Komplikationen | ||
*[[Crush-Niere]] mit Komplikation eines [[akutes Nierenversagen|akuten Nierenversagens]] (ANV) und | *[[Crush-Niere]] mit Komplikation eines [[akutes Nierenversagen|akuten Nierenversagens]] (ANV) und | ||
Zeile 21: | Zeile 21: | ||
Regelmäßige [[BGA]]- Analysen und Überwachung des Kalium-Spiegels sind obligat. | Regelmäßige [[BGA]]- Analysen und Überwachung des Kalium-Spiegels sind obligat. | ||
− | Die Therapie besteht in einer | + | Die Therapie besteht in einer Volumen[[substitution]] bei forcierter [[Diurese]] mittels [[intravenös]]er [[Diuretikum|Diuretikagabe]] ([[Lasix]]<sup>®</sup>). |
Eine metabolischen Azidose sollte mittels [[Natriumbicarbonat]]- Pufferung behandelt werden. | Eine metabolischen Azidose sollte mittels [[Natriumbicarbonat]]- Pufferung behandelt werden. | ||
von englisch: Tourniquet- Stauschlauch
Synonym: Postischämie-Syndrom, postischämisches Syndrom
Das Tourniquet-Syndrom ist eine akut lebensbedrohlich Komplikation der therapeutischen Revaskularisation nach länger bestehendem thromboembolischem Gefäßverschluss mittels
Eine prolongierte Ischämie (> 6h) verursacht eine Gewebsnekrose (siehe auch Rhabdomyolyse) mit Bildung und Akkumulation toxischer Substanzen (insbesondere Kalium, Myoglobin und Laktat).
Wird das Gewebe postischämisch reperfundiert, bildet sich im nekrotischen Gewebe aufgrund der gesteigerten Gefäßwandpermeabilität ein Ödem mit Gefahr eines volumenverlustbedingten hypovolämischen Schockes. Durch ödembedingte Gefäßkompression (Kompartmentsyndrom) kann im Sinne eines Circulus vitiosus die Ischämie noch verstärkt werden.
Kalium, Myoglobin und Lactat werden aus dem Gewebe ausgeschwemmt und verursachen:
Das Tourniquet-Syndrom ist ein akut lebensbedrohlicher Zustand, der eine intensivmedizinische Überwachung erfordert. Regelmäßige BGA- Analysen und Überwachung des Kalium-Spiegels sind obligat.
Die Therapie besteht in einer Volumensubstitution bei forcierter Diurese mittels intravenöser Diuretikagabe (Lasix®). Eine metabolischen Azidose sollte mittels Natriumbicarbonat- Pufferung behandelt werden.
Bei ausgedehntem Weichteilödem ist eine entlastende Fasziotomie indiziert.
Fachgebiete: Chirurgie, Innere Medizin, Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 24. Mai 2009 um 20:22 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.