Synonyme: Blutplättchen, "Thrombos"
Englisch: platelet, thrombocyte
Die Thrombozyten sind flache, unregelmäßig rundliche, kernlose, 1-4 µm große und 0,5-0,75 µm dicke Blutbestandteile, die durch Abschnürung der Megakaryozyten des Knochenmarks entstehen.
Bei Thrombozyten lassen sich mikroskopisch im Zytoplasma zwei verschiedene Zonen unterscheiden: Das zentrale Granulomer, das unter anderem aus verschiedenen Granulumtypen, Ribosomen und Glykogenbestandteilen besteht, und das granulumfreie, periphere Hyalomer.
Zum Granulomer gehören Mitochondrien, Glykogenvesikel, Lysosomen, dichte Granula und helle Alpha-Granula, die u.a. den von-Willebrand-Faktor, Fibronektin, Thrombospondin, den Blutplättchen-Wachstumsfaktor (PDGF) und ein heparinneutralisierendes Protein enthalten.
Das Hyalomer enthält kontraktile Mikrofilamente, die aus Aktin, Myosin und Tropomyosin bestehen.
Die Lebensdauer der Thrombozyten wird in der Literatur zwischen 5 und 12 Tagen angegeben, mit einem Mittelwert von etwa 7 Tagen. Ihr Abbau erfolgt in der Milz, Leber und Lunge. Thrombozyten verfügen über Enzyme der Glykolyse, der Atmungskette, des Pentosephosphatzyklus, des Citratzyklus und über ATPase. Außerdem sind Thrombozyten in der Lage, aus ihrer Zellmembran Arachidonsäure freizusetzen.
Im zirkulierenden Blut befinden sich die Thrombozyten in einem inaktiven Zustand. Durch Oberflächenkontakt kommt es zur Thrombozytenaktivierung. Im aktivierten Zustand setzen die Thrombozyten Stoffe frei, die für die Blutstillung notwendig sind. Bei einer Verletzung, und einer damit erfolgenden Eröffnung der Blutgefäße, kommt es innerhalb kurzer Zeit durch die Adhäsion und Aggregation von Thrombozyten und der anschließenden Fibrinbildung zur Blutstillung.
Das Blut eines gesunden Erwachsenen enthält etwa 150.000-350.000 Blutplättchen pro µl.
Die Bestimmung der Thrombozytenzahl erfolgt heute im Rahmen eines kleinen Blutbilds in der Regel vollautomatisch mit Hilfe von Partikelzählgeräten.
Ein krankhafter Mangel an Thrombozyten, bei der die Zahl der Blutplättchen unter 150.000/µl fällt, wird als Thrombozytopenie, ein Überschuss über 500.000/µl als Thrombozytose bezeichnet.
Eine Reihe von Medikamenten können die Thrombozytenfunktion beeinträchtigen. Sie werden als Thrombozytenaggregationshemmer bezeichnet.
Tags: Blut, Gerinnung, Histologiepräparat, Hämostase, Thrombozyt
Fachgebiete: Histologie, Hämatologie, Hämostaseologie
Diese Seite wurde zuletzt am 20. Januar 2020 um 13:29 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.