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===Hypovolämischer Schock=== | ===Hypovolämischer Schock=== | ||
Beim [[hypovolämischer Schock|hypovolämischer Schock]] steht ein [[Volumenmangel]] als Schockursache im Vordergrund. Er kann durch folgende Ursachen ausgelöst sein: | Beim [[hypovolämischer Schock|hypovolämischer Schock]] steht ein [[Volumenmangel]] als Schockursache im Vordergrund. Er kann durch folgende Ursachen ausgelöst sein: | ||
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+ | * [[Klinische Untersuchung]] | ||
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+ | Manchmal ist ein [[Pulmonalarterienkatheter]] notwendig, um die einzelnen Schockformen voneinander zu unterscheiden. | ||
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Die Vorbeugung eines Schocks ist die Aufgabe der [[Schockprophylaxe]]. Die Therapie richtet sich nach der jeweils vorliegenden Schockform und wird dort angesprochen. | Die Vorbeugung eines Schocks ist die Aufgabe der [[Schockprophylaxe]]. Die Therapie richtet sich nach der jeweils vorliegenden Schockform und wird dort angesprochen. | ||
[[Fachgebiet:Innere Medizin]] | [[Fachgebiet:Innere Medizin]] |
Synonym: Kreislaufschock
Englisch: shock
Der Schock ist ein klinisches Syndrom, das durch eine generalisierte mangelhafte Sauerstoffversorgung (Hypoxie) von Geweben charakterisiert ist. Es besteht ein Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf.
ICD10-Code | Bezeichnung |
---|---|
R57.- | Schock |
R57.0 | Kardiogener Schock |
R57.1 | Hypovolämischer Schock |
R57.2 | Septischer Schock |
R57.8 | Sonstige Formen des Schocks |
T78.2 | Anaphylaktischer Schock, nicht näher bezeichnet |
Dem Schock liegt meistens ein vermindertes Herzminutenvolumen zugrunde. Davon abzugrenzen sind Formen des Schocks, die auf einer funktionellen Störung der Mikrozirkulation (septischer Schock) oder einer Sauerstoffverwertungsstörung beruhen.
Durch die Hypoxie bedingt reichern sich Stoffwechselprodukte wie zum Beispiel das Laktat in Organen und Geweben an. Es droht ein Multiorganversagen. Lebenswichtige Organe wie Lunge (ARDS), Niere (ANV) und Darm sind hauptsächlich betroffen und zeigen eine ausgeprägte Schockreaktion, welche sie als typische Schockorgane charakterisiert.
Grundsätzlich unterscheidet man den hypovolämischen Schock, der tatsächlich durch einen absoluten Mangel an Volumen (z.B. Blutung, Exsikkose) entsteht, von distributiven Schockformen (z.B. septischer Schock, anaphylaktischer Schock), bei denen zwar genug Flüssigkeits- oder Blutvolumen im Körper vorhanden ist, dieses aber ungünstig verteilt ist (relativer Volumenmangel).
Beim hypovolämischer Schock steht ein Volumenmangel als Schockursache im Vordergrund. Er kann durch folgende Ursachen ausgelöst sein:
Der kardiogener Schock wird durch ein Pumpversagen des Herzens ausgelöst, das nicht mehr das benötigte Herzzeitvolumen zur Verfügung stellt. Mögliche Ursachen sind:
Der septische Schock entsteht im Rahmen einer Sepsis, oder bei vergleichbaren Erkrankungen, z.B. bei SIRS.
Der anaphylaktische Schock wird durch eine allergische Sofortreaktion ausgelöst. Er ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion.
Klinisch werden weitere Sonderformen des Schocks abgegrenzt, um die jeweilige Ätiologie des Schocks stärker hervorzuheben. Teilweise ist dabei die Bezeichnung "Schock" nicht korrekt, da die Pathophysiologie nicht in allen Fällen durch eine generalisierte Hypoxie gekennzeichnet ist.
Der Schock ist regelmäßig von einem Blutdruckabfall (systolisch < 100 mmHg) und Tachykardie (Puls > 100/min) begleitet. Aus den ermittelten Werten für Blutdruck und Puls ist die Berechung des Schock-Index möglich. Der Organismus schüttet zur Gegenregulation vermehrt Katecholamine aus. Diese Notfallreaktion kann die Zustände nur für kurze Zeit wieder normalisieren.
Weitere Symptome eines Schocks sind:
Manchmal ist ein Pulmonalarterienkatheter notwendig, um die einzelnen Schockformen voneinander zu unterscheiden.
Die Vorbeugung eines Schocks ist die Aufgabe der Schockprophylaxe. Die Therapie richtet sich nach der jeweils vorliegenden Schockform und wird dort angesprochen.
Fachgebiete: Innere Medizin, Intensivmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 23. März 2015 um 20:53 Uhr bearbeitet.
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