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Synonyme: Samter's trias, Morbus Samter, Morbus Widal
Als Samter-Trias wird eine Unverträglichkeitsreaktion gegenüber Acetylsalicylsäure (ASS) und anderen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) bezeichnet, die durch die Trias Asthma bronchiale, NSAR bzw. ASS-Unverträglichkeit und chronisch polypöse Rhinosinusitis gekennzeichnet ist.
Auffällig wurde der Zusammenhang zwischen einer bestehenden ASS-Unverträglichkeit und Nasenpolypen bzw. Asthma bronchiale als Begleitsymptomatik bereits 1922.
Eine genaue Ursache des Samter-Trias ist bislang nicht bekannt. Von einer genetischen Prädisposition ist auszugehen.
Patienten mit Samter-Trias leiden unter einem gestörten Abbau der Arachidonsäure (u.a. Bestandteil der Zellmembran). Unter physiologischen Bedingungen wird überschüssige Arachidonsäure durch das Enzym Cyclooxygenase metabolisiert. Bei den Betroffenen sorgt die Einnahme von ASS oder NSAR zu einer - im Vergleich zu Gesunden - übermäßigen Hemmung der Cyclooxygenasen. Folge der stark verminderten Enzymaktivität ist eine Anhäufung der Arachidonsäure, die eine Vorstufe von Leukotrienen (Entzündungsmediatoren) ist. Letztere werden unter diesen Bedingungen massenhaft gebildet, was zu multiplen Entzündungen, Bronchospasmen, Sinusitis und Schleimhautschwellungen führt.
Bei Patienten mit Samter-Trias kann eine Eosinophilie im Nasal- sowie im Bronchial-Sekret nachgewiesen werden.
Tags: ASS, Asthma bronchiale, Eponym, Hypersensitivität, NSAR, Nebenwirkung, Sinusitis, Trias
Fachgebiete: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Interdisziplinäre Fachgebiete, Pneumologie
Diese Seite wurde zuletzt am 5. September 2019 um 11:42 Uhr bearbeitet.
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