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Englisch: Rolando-epilepsy
Die Rolando-Epilepsie ist eine benigne partielle Epilepsie des Kindesalters, die typischerweise zwischen dem 3. und 12. Lebensjahr auftritt.
ICD-Code G40.08
Mit einem Anteil von 15-20% ist sie die häufigste aller infantilen Epilepsieformen. Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen.
Neuen Studien zu Folge ist die Ursache der Rolando-Epilepsie eine Mutation des auf dem kurzen Arm von Chromosom 11 (Genlocus 11p13) lokalisierten ELP4- Gens. ELP 4 codiert für das gleichnamige Protein (Elongator protein 4), einer Untereinheit der Histon-Acetyltransferase.
Die Symptomatik der Rolando-Epilepsie umfasst unilaterale orofaziale Parästhesien und Zuckungen der mimischen Muskulatur mit Verlust der Sprach- und Schluckfähigkeit und vermehrtem Speichelfluss, die typischerweise während des Schlafes auftreten. Ausweitungen der Anfälle auf die Extremitäten der betroffenen Körperhälfte und/oder sekundäre Generalisierung zu einem Grand-mal-Anfall sind möglich, jedoch selten. Die Anfallsfrequenz ist in der Regel gering.
EEG-diagnostisch zeigen sich pathologische Krampfpotentiale (Spikes) im Bereich des epileptischen Fokus, der dem zentrotemporalen rolandischen Cortex (zentrotemporaler Anteil des Sulcus centralis und angrenzender Teil des Gyrus praecentralis) zugeordnet werden kann. Charakteristischerweise können in einer MRT keine strukturellen Hirnveränderungen nachgewiesen werden.
Die Therapie erfolgt in Abhängigkeit der Anfallshäufigkeit mit Sultiam (Ospolot®) oder Lamotrigin.
Innerhalb der Adoleszenz (ca. 15. Lebensjahr) sistieren die Anfälle spontan. Die psychomotorische Entwicklung der Anfallsleidenden ist normgerecht.
Autoren: https://flexikon.doccheck.com/de/index.php?title=Rolando-Epilepsie&action=history
Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Rolando-Epilepsie
Tags: Epilepsie
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 7. Dezember 2016 um 18:11 Uhr bearbeitet.
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