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von lateinisch: rigor - Starre
Englisch: rigidity, lead-pipe rigidity
Als Rigor bezeichnet man eine gesteigerte Grundspannung der Skelettmuskulatur, die bei der passiven Bewegung einer Extremität als konstanter Widerstand wahrgenommen werden kann.
Der Rigor zählt zu den hypokinetischen Bewegungsstörungen. Er ist Ausdruck einer Störung des extrapyramidalen Systems (EPMS), wie sie bei der Parkinson-Krankheit auftritt. Er beruht auf einer gleichzeitigen Bahnung und Hemmung der spinalen Motoneurone. Dadurch besteht ein Ungleichgewicht zwischen Flexoren und Extensoren. Physiologisch kommt es z.B. bei einer Extension zur Anspannung der Extensoren (z.B. Musculus triceps brachii) und zur Entspannung der Flexoren (z.B. Musculus biceps brachii). Beim Rigor ist dieser Mechanismus gestört.
Der Rigor ist unabhängig von der Geschwindigkeit der passiven Bewegung und kann bereits bei sehr langsamer Bewegung in beide Richtungen ausgelöst werden. In Gegensatz dazu nimmt die Spastizität mit der Geschwindigkeit der Bewegung zu. Klinisch können beide Phänomene gleichzeitig auftreten.
Ein Rigor kommt frühzeitig im Schulter- und Nackenbereich vor. Wird beim liegenden Patienten der Kopf angehoben, lässt der Patient ihn nicht in das Kopfkissen fallen, sondern hält ihn in der Schwebe (Kopffalltest). Beim passiven Hin- und Herbewegen des Arms im Schultergelenk wird die Pendelbewegung vorzeitig abgebremst (Armpendeltest).
Tags: GK2, Gesundheitsstörung
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 12. Februar 2022 um 09:01 Uhr bearbeitet.
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