Synonym: Sinus pleurae Englisch: pleural recesses
Als Recessus pleurales bezeichnet man taschenförmige Aussackungen der Pleura parietales in welche sich die Lunge bei starker Inspiration ausdehnen kann.
Die Pleura parietalis kleidet im Gegensatz zur Pleura visceralis, welche nur direkt die Lunge überzieht, die gesamte innere Thoraxwand aus. Dadurch enstehen in einigen Bereichen, in denen die Lunge nicht die gesamte Ausdehnung der Thoraxwand beansprucht, gößere Hohlräume zwischen parietaler und visceraler Pleura: die Recessus pleurales. Es gibt vier solcher Recessus:
Dieser größte und gleichzeitig auch wichtigste Recessus liegt zwischen den Rippen und dem Zwerchfell im Übergangsgebiet von Pleura coastalis auf die Pleura diaphragmatica. Dorsal reicht er bis zu den Oberbauchorgangen herunter und ist von diesen nur durch die Fascia phrenicopleuralis und das Zwerchfell getrennt.
Dieser Recessus liegt hinter dem Sternum. Hier gehen Pleura Costalis und Pleura mediastinalis ineinander.
Als kleinster Recessus liegt dieser zwischen Zwerchfell und Mediastinum.
Dieser zwischen Wirbeln und Mediastinum liegende Recessus ist sehr klein und wird von vielen Anatomen auch nicht als Recessus anerkannt.
Die Recessus pleurales dienen als Komplemetärräume, in welche die Lunge bei starker Inspiration eindringen kann. Sie bieten somit ein Reservevolumen zusätzlich zur Volumenvergrößerung durch die Absenkung des Zwerchfells.
Es gibt Hypothesen, welche besagen, dass das "Seitenstechen" beim Sport durch übermäßige und ungewohnte Reizung der Pleura in den Bereichen der Recessus entsteht. Diese Vermutungen sind jedoch bislang nicht wissenschaftlich bestätigt.
Fachgebiete: Brusteingeweide, Leibeswand
Diese Seite wurde zuletzt am 16. November 2015 um 15:37 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.