Englisch: Q fever
Unter dem Q-Fieber versteht man eine Infektion mit Coxiella burnetii.
Die Infektion erfolgt durch die Inhalation von erregerhaltigem Staub, in dem Coxiella burnetii durch die Ausbildung einer sporenähnlichen Struktur über Monate überleben können. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist hingegen die Ausnahme.
Die Erreger befinden sich vor allem in Schafen, Rindern, Ziegen sowie Beuteltieren, wobei sie über Urin, Kot, Milch, Plazenta und Amnionflüssigkeit ausgeschieden werden.
Das Q-Fieber wurde zuerst von Edward Holbrook Derrick beschrieben. Derrick beobachtete die Erkrankung bei Schlachthausarbeitern in Australien. "Q" stand dabei für "query", da der auslösende Mikroorganismus unbekannt war. Coxiella burnetii wurde dann erstmals 1937 von Frank Macfarlane Burnet und Mavis Freeman isoliert und ursprünglich den Rickettsien zugeordnet.
Symptome des Q-Fiebers können akut nach Inhalation der Erreger auftreten - es ist jedoch auch eine inapparente Persistenz der Erreger im menschlichen Organismus über lange Zeit möglich, die von einer akut auftretenden Vermehrung mit dem Auftreten von Symptomen gefolgt wird.
Da die Erreger über die Atemwege aufgenommen werden, manifestiert sich das Q-Fieber durch die Symptome einer atypischen Pneumonie in Kombination mit Myalgien und Cephalgien. Das Auftreten einer Myokarditis und einer Endokarditis sowie einer Hepatitis ist möglich, kommt jedoch nur selten vor.
Die Letalität ist geringer als ein Prozent. Erkrankung und Tod müssen in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldet werden.
Der Nachweis erfolgt in der Regel über die Serologie mittels Komplementbindungsreaktion, wobei die Unterscheidung zwischen einer lokalisierten und einer generalisierten Infektion möglich ist.
Die Infektion kann ebenfalls über die indirekte Mikroimmunfluoreszenz nachgewiesen werden.
Eine Infektion wird durch die Einnahme von Tetrazyklinen über mehrere Wochen, teilweise sogar über mehrere Monate behandelt. Daneben kommen Chinolone (z.B. Ciprofloxacin, Ofloxaxin) und Makrolidantibiotika zum Einsatz.
Exponierte Personen (z.B. Tierärzte oder Schlachthofpersonal) können gegen Q-Fieber geimpft werden. Der Impfstoff ist in Deutschland jedoch zur Zeit (2008) nicht zugelassen. Bei vorherigem Kontakt mit Coxiella burnetii kann es zu schweren Impfreaktionen an der Injektionsstelle kommen.
Fachgebiete: Bakteriologie, Infektiologie, Kardiologie, Pneumologie
Diese Seite wurde zuletzt am 23. September 2020 um 11:13 Uhr bearbeitet.
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