aus DocCheck Flexikon, dem Medizinlexikon zum Mitmachen
Englisch: pseudobulbar palsy
Die Pseudobulbärpatralyse ist eine Motoneuronerkrankung, bei der es zu einer zentralen spastischen Paraparese der Muskulatur von Mund und Rachen kommt. Dadurch wird das Kauen und zu Schlucken erheblich eingeschränkt.
Häufig entsteht die Pseudobulbärparalyse durch multiple ischämische Infarkte, die zu einer bilateralen Schädigung im Bereich der kortikonukleären Bahnen führen. Sie werden in der Regel durch eine Atherosklerose der Hirngefäße ausgelöst. Weitere, seltenere Ursachen sind:
Wie bei der Bulbärparalyse stehen bei der Pseudobulbärparalyse Sprechstörungen, Schluckstörungen, Beeinträchtigungen der Zungenmotorik und Heiserkeit im Vordergrund. Die Zunge weist eine deutliche Spastik auf, Faszikulationen und Fibrillationen fehlen. Ebenso kommt es zu keiner Atrophie der Zunge.
Der Masseterreflex ist im Sinne einer Hyperreflexie gesteigert. Der Schluckreflex ist normal, gesteigert oder fehlt. Begleitend können Pyramidenbahnzeichen im Bereich der Extremitäten auftreten. Mögliche neuropsychiatrische Symptome umfassen Affektlabilität und Affektinkontinenz, die auch als pseudobulbäre Affektstörung (PBA) bezeichnet wird.
Die Therapie ist abhängig von der auslösenden Ursache. Die symptomatische Pharmakotherapie umfasst u.a.:
Dextromethorphan kann zur Kontrolle der Affektstörungen eingesetzt werden.
Autoren: https://flexikon.doccheck.com/de/index.php?title=Pseudobulb%C3%A4rparalyse&action=history
Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Pseudobulb%C3%A4rparalyse
Tags: Motoneuronerkrankung
Fachgebiete: Neurologie
Diese Seite wurde zuletzt am 15. November 2019 um 14:09 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.