(Die Seite wurde neu angelegt: ''' Englisch: principle of LeChatelier ''' == Definition == Das ''' Prinzip nach LeChatelier''' ist ein Basiskonzept für die Beeinflussung des [[Chemisches Gleichgew...) |
|||
(8 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | ''' Englisch: | + | ''Synonym: Prinzip des kleinsten Zwangs''<br> |
+ | '''''Englisch:''' Le Châtelier's principle'' | ||
== Definition == | == Definition == | ||
− | + | Das ''' Prinzip nach LeChatelier''' ist ein Basiskonzept für die Beeinflussung des [[Chemisches Gleichgewicht|chemischen Gleichgewicht]] und spielt eine wesentliche Rolle in der [[Reaktionsgeschwindigkeit|Kinetik]]. | |
− | Das ''' Prinzip nach LeChatelier''' ist ein Basiskonzept für die Beeinflussung des [[Chemisches Gleichgewicht|chemischen Gleichgewicht]] und spielt eine wesentliche Rolle in der Kinetik. | + | |
== Prinzip == | == Prinzip == | ||
+ | Das Gleichgewicht kann mehr oder weniger auf der [[Produkt]]- oder [[Edukt]]seite liegen, dies bedeutet eine [[Gleichgewichtskonstante]] von größer oder kleiner als 1. | ||
− | + | Jedoch kann die Lage eines Gleichgewichtes durch Änderung von Reaktionsbedingungen verändert werden, eine [[Gleichgewichtsverschiebung]] hervogerufen werden. Diese Reaktionsbedingungen sind die Faktoren: | |
− | + | #[[Temperatur]] | |
− | Jedoch kann die Lage eines Gleichgewichtes durch Änderung von Reaktionsbedingungen verändert werden, eine Gleichgewichtsverschiebung hervogerufen werden. Diese Reaktionsbedingungen sind die Faktoren: | + | #[[Druck]] |
− | + | #[[Konzentration]] | |
− | #Temperatur | + | |
− | #Druck | + | |
− | #Konzentration | + | |
== Aussage == | == Aussage == | ||
− | |||
Im Jahr 1884 wurde von dem Franzosen Henry Louis Le Chatelier aus Paris der Einfluss von T, p und c auf die Lage des Gleichgewichts untersucht und beschrieben, als das Prinzip von Le Chatelier formuliert. Dieses Prinzip besagt folgendes: | Im Jahr 1884 wurde von dem Franzosen Henry Louis Le Chatelier aus Paris der Einfluss von T, p und c auf die Lage des Gleichgewichts untersucht und beschrieben, als das Prinzip von Le Chatelier formuliert. Dieses Prinzip besagt folgendes: | ||
− | '' | + | ''"Jede Störung eines Gleichgewichtes durch Änderung der äußeren Bedingungen führt zu einer Verschiebung des Gleichgewichtes, die der Störung entgegenwirkt. Das Gleichgewicht weicht immer dorthin aus, wohin es dem geringsten äußersten Einfluss unterworfen ist, dem kleinsten Zwang!"'' |
== Einflussfaktoren == | == Einflussfaktoren == | ||
− | |||
=== Temperatur === | === Temperatur === | ||
− | + | Die Gleichgewichtslage ist stark abhängig von der Temperatur. Um Aussagen über das Verhalten eines Gleichgewichts bei Temperaturänderung ΔT zu treffen, muss bekannt sein, ob die Reaktion [[exotherm]] oder [[endotherm]] verläuft ([[Enthalpie]]berechnung). | |
− | Die Gleichgewichtslage ist stark abhängig von der Temperatur. Um Aussagen über das Verhalten eines Gleichgewichts bei Temperaturänderung ΔT zu treffen, muss bekannt sein, ob die Reaktion exotherm oder endotherm verläuft ( | + | *Verläuft eine Reaktion exotherm, dann gibt sie [[Wärme]] ab, um sie also zu begünstigen, muss Wärme abgeführt werden, denn nur so unterliegt sie dem geringsten Zwang. Das bedeutet bei einer Temperaturerniedrigung strebt ein Gleichgewicht immer zu seiner exothermen Teilreaktion. |
− | + | *Verläuft eine Reaktion endotherm, dann entzieht sie dem [[System]] Wärme. Um diese also zu begünstigen, muss Wärme zugeführt werden. Nur so unterliegt sie dem geringsten Zwang. Bei einer Temperaturerhöhung verlagert sich das Gleichgewicht immer zur endothermen Teilreaktion. | |
− | *Verläuft eine Reaktion exotherm, dann gibt sie Wärme ab, um sie also zu begünstigen, muss Wärme abgeführt werden, denn nur so unterliegt sie dem geringsten Zwang. Das bedeutet bei einer Temperaturerniedrigung strebt ein Gleichgewicht immer zu seiner exothermen Teilreaktion. | + | |
− | + | ||
− | * | + | |
=== Druck === | === Druck === | ||
− | + | Bei einer Druckerhöhung, steht weniger [[Volumen]] zur Verfügung. Damit ist die Bildung von Stoffen mit größerer [[Dichte]], dem kleineren Zwang unterworfen. Bei einer Druckerniedrigung liegt eine Volumenvergrößerung vor, womit der Stoff mit geringerer Dichte begünstigt wird. | |
− | Bei einer Druckerhöhung, steht weniger Volumen zur Verfügung. Damit ist die Bildung von | + | |
=== Konzentration === | === Konzentration === | ||
+ | Das Gleichgewicht ist über die Konzentrationen der einzelnen Komponenten festgelegt und wird abhängig von den anderen Reaktionsbedingungen immer wieder angepasst. Verringert oder erhöht man die Konzentration bestimmter Komponenten, verschiebt sich das Gleichgewicht solange, bis der Gleichgewichtszustand wieder erreicht wurde. | ||
− | + | Generell gilt bei Veränderungen der Konzentrationen: | |
+ | *Erhöht man die Konzentration eines Stoffes, so verschiebt sich die Reaktion in die Richtung, die den Stoff verbraucht. | ||
+ | *Erniedrigt man die Konzentration eines Stoffes, so verschiebt sich die Reaktion in Richtung die den Stoff bildet. | ||
− | + | == Weblinks == | |
− | + | [http://www.youtube.com/watch?v=GiZcp1qgrN4&feature=relmfu Lehrvideo] | |
− | + | [[Fachgebiet:Biochemie]] | |
− | [[Fachgebiet: | + | [[Fachgebiet:Chemie]] |
+ | [[Tag:Druck]] | ||
+ | [[Tag:Konzentration]] | ||
+ | [[Tag:LeChatelier]] | ||
+ | [[Tag:Temperatur]] |
Synonym: Prinzip des kleinsten Zwangs
Englisch: Le Châtelier's principle
Das Prinzip nach LeChatelier ist ein Basiskonzept für die Beeinflussung des chemischen Gleichgewicht und spielt eine wesentliche Rolle in der Kinetik.
Das Gleichgewicht kann mehr oder weniger auf der Produkt- oder Eduktseite liegen, dies bedeutet eine Gleichgewichtskonstante von größer oder kleiner als 1.
Jedoch kann die Lage eines Gleichgewichtes durch Änderung von Reaktionsbedingungen verändert werden, eine Gleichgewichtsverschiebung hervogerufen werden. Diese Reaktionsbedingungen sind die Faktoren:
Im Jahr 1884 wurde von dem Franzosen Henry Louis Le Chatelier aus Paris der Einfluss von T, p und c auf die Lage des Gleichgewichts untersucht und beschrieben, als das Prinzip von Le Chatelier formuliert. Dieses Prinzip besagt folgendes:
"Jede Störung eines Gleichgewichtes durch Änderung der äußeren Bedingungen führt zu einer Verschiebung des Gleichgewichtes, die der Störung entgegenwirkt. Das Gleichgewicht weicht immer dorthin aus, wohin es dem geringsten äußersten Einfluss unterworfen ist, dem kleinsten Zwang!"
Die Gleichgewichtslage ist stark abhängig von der Temperatur. Um Aussagen über das Verhalten eines Gleichgewichts bei Temperaturänderung ΔT zu treffen, muss bekannt sein, ob die Reaktion exotherm oder endotherm verläuft (Enthalpieberechnung).
Bei einer Druckerhöhung, steht weniger Volumen zur Verfügung. Damit ist die Bildung von Stoffen mit größerer Dichte, dem kleineren Zwang unterworfen. Bei einer Druckerniedrigung liegt eine Volumenvergrößerung vor, womit der Stoff mit geringerer Dichte begünstigt wird.
Das Gleichgewicht ist über die Konzentrationen der einzelnen Komponenten festgelegt und wird abhängig von den anderen Reaktionsbedingungen immer wieder angepasst. Verringert oder erhöht man die Konzentration bestimmter Komponenten, verschiebt sich das Gleichgewicht solange, bis der Gleichgewichtszustand wieder erreicht wurde.
Generell gilt bei Veränderungen der Konzentrationen:
Tags: Druck, Konzentration, LeChatelier, Temperatur
Diese Seite wurde zuletzt am 13. Februar 2015 um 10:49 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.
Dr. Dr. MSc. Benjamin-Andreas Berk
Tierarzt | Tierärztin
Dr. Dr. MSc. Benjamin-Andreas Berk
Tierarzt | Tierärztin