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Synonyme: postkontusionelles Syndrom, postkontusionelle Enzephalopathie, posttraumatische Enzephalopathie, postkommotionelle Enzephalopathie
Englisch: post-concussion syndrome (PCS)
Das postkommotionelle Syndrom ist ein organisches Psychosyndrom infolge einer Gehirnerschütterung. Es kann mit körperlichen und geistigen Veränderungen einhergehen.
Genaue epidemiologische Daten zum postkommotionellen Syndrom liegen aktuell (2019) nicht vor. Vermutlich sind 10 % aller Patienten mit mildem Schädelhirntrauma betroffen.
Die genauen Ursachen des postkommotionellen Syndroms sind aktuell (2019) umstritten. Es verbleibt unklar, ob es die direkte Folge einer neuropathologischen Schädigung darstellt. Zu den Risikofaktoren zählen u.a.:
Das postkommotionelle Syndrom ist ein unscharf definierten Symptomkomplex, bei dem über längere Zeit (meist > 3 Monate) Symptome der Gehirnerschütterung persistieren, wobei zusätzliche unspezifische Zeichen auftreten können. Zu den häufigsten Manifestationen zählen:
Häufig wird bei einer Gehirnerschütterung Bettruhe und Schonung empfohlen. In einer prospektiven Kohortenstudie war eine frühe körperliche bzw. sportliche Aktivität mit einem geringeren Risiko für ein postkommotionelles Syndrom verbunden.[1]
Das postkommotionelle Syndrom wird symptomatisch behandelt. Eingesetzt werden typischerweise:
Die Symptome verschwinden i.d.R. nach einigen Tagen bis Wochen. Bei ca. 15 % der Betroffenen persistieren die Symptome über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr. Bei einem erneuten Schädel-Hirn-Trauma besteht ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Second-Impact-Syndrom. Bei wiederholten milden Gehirnerschütterungen kann eine chronisch traumatische Enzephalopathie entstehen.
Autoren: https://flexikon.doccheck.com/de/index.php?title=Postkommotionelles_Syndrom&action=history
Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Postkommotionelles_Syndrom
Fachgebiete: Allgemeinmedizin, Neurologie, Psychiatrie
Diese Seite wurde zuletzt am 9. Dezember 2019 um 13:56 Uhr bearbeitet.
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