Von lateinisch: pernicies - Untergang
Die perniziöse Anämie (synonym: Perniziosa, Biermer-Anämie) ist eine spezielle Form der Blutarmut, die nach aktueller Lehrmeinung durch einen Mangel an Vitamin B12 (Cobalamin) ausgelöst wird.
Die Ätiologie der Perniziosa ist bis heute umstritten. &Ummlblicherweise wird ein Mangel oder eine gestörte Aufnahme von Vitamin B12 für die Erkrankung verantwortlich gemacht. Cobalamin dient im menschlichen Organismus als Cofaktor bei der Synthese von Nukleotiden. Es wird über die Nahrung aufgenommen und nach der Bindung an den von den Parietalzellen des Magens gebildeten Intrinsic Factor im terminalen Ileum resorbiert.
Die perniziöse Anämie ist eine makrozytäre, hyperchrome Anämie: Die Zahl der Erythrozyten im Blut ist vermindert, die Erythrozyten sind jedoch größer als gewöhnlich. Zusätzlich enthalten die Zellen eine größere Menge Hämoglobin.
Die häufigste Ursache der perniziösen Anämie ist eine gestörte Aufnahme von Vitamin B12 aus dem Darm. Der Körper kann dieses Vitamin nur mit Hilfe des sog. "Intrinsic Factor" aufnehmen, der von den Parietalzellen des Magens gebildet wird. Ist der "Intrinsic Faktor" z.B. nach Magenresektion nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden, entsteht ein Vitamin B12-Mangel. Dieser entwickelt sich normalerweise langsam.
Die Symptome entsprechen denen der Anämie. Zusätzlich treten eine intensive Rotfärbung der Zungenspitze und des Zungenrückens auf, sowie Appetitlosigkeit, Durchfall oder Verstopfung, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und eine Erkrankung der Rückenmarksnerven.
Tags: Anämie, Autoantikörper, Blut, Erythrozyt, Hämoglobin
Fachgebiete: Hämatologie
Diese Seite wurde zuletzt am 7. August 2019 um 17:29 Uhr bearbeitet.
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