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+ | Ihre beiden [[Konstitutionsisomer]]e sind die [[Anthranilsäure]] und die [[3-Aminobenzoesäure]]. Bei [[Zimmertemperatur]] liegt die leichte [[Säure]] als geruchloser, schwach gelblicher Feststoff vor. Länger der [[Luft]] ausgesetzt, tritt eine gelblich-rote Verfärbung ein. Der [[Schmelzpunkt]] liegt bei 188,5 °C. [[Kristall]]e der PABA sind in [[Wasser]], [[Ether]] und [[Ethanol]] leicht löslich. | ||
==Biosynthese== | ==Biosynthese== | ||
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− | + | PABA ist für Bakterien ein essentielles Wuchsmittel bei der [[Folsäuresynthese]]. Durch [[Sulfonamid]]e lässt sich dieser Prozess hemmen, was eine Reduktion der Bakterienzahl zur Folge hat. Daher werden letztgenannte [[Wirkstoff]]e als [[antibakteriell]]e [[Arzneimittel]] angewendet. | |
==Medizinische Nutzung== | ==Medizinische Nutzung== | ||
− | + | Paraaminobenzoesäure ist ein Bestandteil von [[Lokalanästhetikum|Lokalansäthetika]], [[Sonnenschutzmittel]]n und [[Azofarbstoff]]en. | |
+ | [[Fachgebiet:Chemie]] | ||
+ | [[Fachgebiet:Pharmakologie]] | ||
[[Tag:Folsäure]] | [[Tag:Folsäure]] | ||
[[Tag:Folsäuremangel]] | [[Tag:Folsäuremangel]] | ||
[[Tag:Vitamin B]] | [[Tag:Vitamin B]] |
Synonyme: p-Aminobenzoesäure, para-Aminobenzoesäure, p-Carboxyanilin, 4-Aminobenzoesäure
Bei der Paraaminobenzoesäure, kurz PABA, handelt es sich um eine schwache, organische Säure. Sie ist eine der wichtigsten Bausteine der Folsäure und stimuliert Wachstum und Vermehrung von Bakterien. Da Folsäure zur Gruppe der B-Vitamine gehört, wird PABA oftmals fälschlicherweise auch den Vitaminen zugeordnet. Sie wird vielfach als Bestandteil von Kosmetika, Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.
PABA ist eine aromatische Kohlenwasserstoffverbindung mit der Summenformel C7H7NO2.
Ihre beiden Konstitutionsisomere sind die Anthranilsäure und die 3-Aminobenzoesäure. Bei Zimmertemperatur liegt die leichte Säure als geruchloser, schwach gelblicher Feststoff vor. Länger der Luft ausgesetzt, tritt eine gelblich-rote Verfärbung ein. Der Schmelzpunkt liegt bei 188,5 °C. Kristalle der PABA sind in Wasser, Ether und Ethanol leicht löslich.
Die Biosynthese erfolgt durch eine Reaktion zwischen Glutamat und Chorisminsäure.
Die Resorption über die Haut ist gering. Oral aufgenommen wird PABA vom Organismus zu Paraaminohippursäure metallisiert.
PABA ist leicht giftig, besitzt aber nicht die – zeitweise vermutete – kanzerogene Wirkung.
PABA ist für Bakterien ein essentielles Wuchsmittel bei der Folsäuresynthese. Durch Sulfonamide lässt sich dieser Prozess hemmen, was eine Reduktion der Bakterienzahl zur Folge hat. Daher werden letztgenannte Wirkstoffe als antibakterielle Arzneimittel angewendet.
Paraaminobenzoesäure ist ein Bestandteil von Lokalansäthetika, Sonnenschutzmitteln und Azofarbstoffen.
Tags: Folsäure, Folsäuremangel, Vitamin B
Fachgebiete: Chemie, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 10. Juni 2018 um 13:35 Uhr bearbeitet.
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