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− | Das Os subtibiale wurde in einer [[Querschnittsstudie]] von 3460 [[Röntgenaufnahme]]n des [[oberes Sprunggelenk|oberen Sprunggelenks]] in rund 0,9 % der Fälle gefunden und zählt somit eher zu den selteneren akzessorischen Ossikeln des [[Fuß]]es<ref>[http://europepmc.org/abstract/med/7276670 Tsuruta T et al. Radiological study of the accessory skeletal elements in the foot and ankle | + | Das Os subtibiale wurde in einer [[Querschnittsstudie]] von 3460 [[Röntgenaufnahme]]n des [[oberes Sprunggelenk|oberen Sprunggelenks]] in rund 0,9 % der Fälle gefunden und zählt somit eher zu den selteneren akzessorischen Ossikeln des [[Fuß]]es<ref>[http://europepmc.org/abstract/med/7276670 Tsuruta T et al. Radiological study of the accessory skeletal elements in the foot and ankle. Nihon S.G.Z., 1981]</ref>. Selten tritt es auch [[bilateral]] auf. |
==Morphologie== | ==Morphologie== | ||
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==Klinik== | ==Klinik== | ||
− | Als [[Normvariante]] ist das Os subtibiale zumeist [[asymptomatisch]]. In wenigen Fällen wurden jedoch bei Leistungssportlern [[symptomatisch]]e Varianten beschrieben, welche wohl bei Dauerbelastung eine [[Irritation]] der [[Band|Bänder]] bzw. [[Sehne]]n bedingen<ref>Bellapianta JM et al. Bilateral os subtibiale and talocalcaneal coalitions in a college soccer player. J Foot Ankle Surg | + | Als [[Normvariante]] ist das Os subtibiale zumeist [[asymptomatisch]]. In wenigen Fällen wurden jedoch bei Leistungssportlern [[symptomatisch]]e Varianten beschrieben, welche wohl bei Dauerbelastung eine [[Irritation]] der [[Band|Bänder]] bzw. [[Sehne]]n bedingen<ref>Bellapianta JM et al. Bilateral os subtibiale and talocalcaneal coalitions in a college soccer player. J Foot Ankle Surg, 2011, PMID 21571554</ref> |
==Diagnostik== | ==Diagnostik== | ||
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==Differentialdiagnostik== | ==Differentialdiagnostik== | ||
− | Je nach Lage und Projektion ist es wichtig das Os subtibiale gegen eine [[Fraktur]] des Malleolus medialis abzugrenzen. Hierbei sind Aufnahmen in zwei Ebenen oft wegweisend. Gegenüber einem frischen [[Fragment|Frakturfragment]] ist das Ossikel jedoch kortikal glatt berandet und besitzt keine scharfkantigen [[Kortikalis]]unterbrechungen. Nichtsdestotrotz kann bei Z.n. nicht diagnostizierter Fraktur ein losgelöstes verbliebenes Fragment ein Os subtibiale imitieren<ref>[https://faoj.org/2009/06/01/accessory-os-subtibiale-a-case-report-of-misdiagnosed-fracture/ Madhuri V. Accessory Os Subtibiale: A case report of misdiagnosed fracture. Foot and ancle | + | Je nach Lage und Projektion ist es wichtig das Os subtibiale gegen eine [[Fraktur]] des Malleolus medialis abzugrenzen. Hierbei sind Aufnahmen in zwei Ebenen oft wegweisend. Gegenüber einem frischen [[Fragment|Frakturfragment]] ist das Ossikel jedoch kortikal glatt berandet und besitzt keine scharfkantigen [[Kortikalis]]unterbrechungen. Nichtsdestotrotz kann bei Z.n. nicht diagnostizierter Fraktur ein losgelöstes verbliebenes Fragment ein Os subtibiale imitieren<ref>[https://faoj.org/2009/06/01/accessory-os-subtibiale-a-case-report-of-misdiagnosed-fracture/ Madhuri V. Accessory Os Subtibiale: A case report of misdiagnosed fracture. Foot and ancle, 2009]</ref>. |
==Therapie== | ==Therapie== |
Als Os subtibiale bezeichnet man ein akzessorisches Ossikel, welches dorsokaudal des Malleolus medialis lokalisiert ist.
Das Os subtibiale wurde in einer Querschnittsstudie von 3460 Röntgenaufnahmen des oberen Sprunggelenks in rund 0,9 % der Fälle gefunden und zählt somit eher zu den selteneren akzessorischen Ossikeln des Fußes[1]. Selten tritt es auch bilateral auf.
Das Os subtibiale ist wie der Name verrät kaudal und meist auch etwas dorsal der Tibia (genauer des Malleolus medialis der Tibia) gelegen. Es ist meist ovalär bis rundlich und misst nur wenige Millimeter.
Als Normvariante ist das Os subtibiale zumeist asymptomatisch. In wenigen Fällen wurden jedoch bei Leistungssportlern symptomatische Varianten beschrieben, welche wohl bei Dauerbelastung eine Irritation der Bänder bzw. Sehnen bedingen[2]
Diagnostisch ist die Anfertigung einer Röntgenaufnahme des oberen Sprunggelenks in zwei Ebenen wegweisend, so es als Zufallsbefund auch häufig entdeckt wird. In seltenen Fällen kann zur Abgrenzung einer Fraktur evtl. eine CT-Untersuchung ergänzend notwendig werden.
Je nach Lage und Projektion ist es wichtig das Os subtibiale gegen eine Fraktur des Malleolus medialis abzugrenzen. Hierbei sind Aufnahmen in zwei Ebenen oft wegweisend. Gegenüber einem frischen Frakturfragment ist das Ossikel jedoch kortikal glatt berandet und besitzt keine scharfkantigen Kortikalisunterbrechungen. Nichtsdestotrotz kann bei Z.n. nicht diagnostizierter Fraktur ein losgelöstes verbliebenes Fragment ein Os subtibiale imitieren[3].
Aufgrund der fehlenden Symptomatik ist in den meisten Fällen keine Therapie notwendig. In wenigen Fällen ist in der Literatur bei symptomatischen Fällen eine arthroskopische Entfernung als kausale Therapie beschrieben.
Fachgebiete: Orthopädie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Radiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 18. August 2016 um 09:18 Uhr bearbeitet.
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Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student/in der Zahnmedizin