Musculi lumbricales manus

von lateinisch: lumbricus - Wurm, Spulwurm, Regenwurm
Englisch: lumbricales muscles

1 Definition

Die Musculi lumbricales manus sind vier kurze, fleischige Muskeln, die zur Hohlhandmuskulatur der Hand gehören.

2 Verlauf

2.1 Ursprung

Die Musculi lumbricales manus entspringen an den Sehnen des Musculus flexor digitorum profundus. Der 1. und 2. Muskel haben ihren Ursprung an der Radial- und Volarseite der Sehne des Zeige- bzw. Mittelfingers. Der 3. Muskel entspringt von den Sehnen des Mittel- und Ringfingers, der 4. von den Sehnen des Ring- und Kleinfingers.

2.2 Ansatz

Die kurzen Sehnen der Muskeln ziehen jeweils zur Radialseite des korrespondierenden Fingers und setzen in Höhe des Metacarpophalangealgelenks an den Dorsalaponeurosen des 2.-5. Fingers an.

3 Innervation

Die Innervation der beiden radialen Musculi lumbricales (2. und 3. Finger) erfolgt durch den Nervus medianus aus dem Plexus brachialis (Segmente: C8 und Th1). Die Innervation der beiden ulnaren Musculi lumbricales (4. und 5. Finger) erfolgt durch Ramus profundus des Nervus ulnaris (Segmente: C8 und Th1).

3.1 Varietät

Die Innervation der Muskeln kann variieren. In ca. 20 % der Fälle besteht ein anderes Innervationsmuster:

• Musculus lumbricalis I vom Nervus medianus, Musculus lumbricalis II - IV vom Nervus ulnaris oder
• Musculus lumbricalis I - III vom Nervus medianus, Musculus lumbricalis IV vom Nervus ulnaris

4 Blutversorgung

Für die Blutversorgung der Muskeln sind folgende Gefäße verantwortilich:

• Äste des Arcus palmaris superficialis und des Arcus palmaris profundus
• Arteriae digitales palmares communes
• Arteriae digitales dorsales manus

5 Funktion

Die Musculi lumbricales manus bewirken eine Flexion (Beugung) in den Grundgelenken der Finger und eine Extension (Streckung) in den Mittel- und Endgelenken.