Quelltext der Seite Knudson-Hypothese

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''Synonyme: 2-Hit-Hypothese, 2-Treffer-Hypothese, Zweischritthypothese''<br>
'''''Englisch''': Knudson hypothesis, two-hit-hypothesis''

==Definition==
Die '''Knudson-Hypothese''' ist eine Theorie zur Tumorentstehung ([[Karzinogenese]]). Sie wurde entwickelt durch Carl Nordling und Alfred Knudson.

==Prinzip==
Entsprechend dieser Hypothese führt eine Kombination von [[genetisch]]en Veränderungen zur Entstehung von [[Krebs]]. Aufgrund des [[diploid]]en [[Chromosom]]ensatzes besitzen Menschen jeweils 2 [[Allel]]e (Kopien) eines [[Gen]]s auf [[homolog]]en Chromosomen. Wird beispielsweise ein Allel eines bestimmten [[Tumorsuppressorgen]]s durch [[Mutation]] oder Chromosomenverlust funktionsuntüchtig, verbleibt noch ein zweites Allel (''[[Wildtyp]]-Allel'') im [[Erbgut]] der [[Zelle]]n. Erst die Schädigung dieses verbleibenden, zweiten Allels führt zur Tumorentstehung, was als "Verlust der Heterozygotie" (engl. "loss of heterozygosity"; LOH) bezeichnet wird. 
 
Am Beispiel der Erkrankung [[Retinoblastom]] konnte Knudson [[epidemiologisch]] zeigen, dass eine Mutation in einem der zwei Retinoblastom-Allele eine [[genetische Prädisposition]] für eine Form der [[Netzhauttumor]]en bei [[Kind]]ern bewirkt. Dieser 1. Hit geschieht üblicherweise im Rahmen von Keimzellmutation oder de-novo-Mutation in Vorläuferzellen während der frühen Entwicklung. Später im Leben entwickeln sich dann aus denjenigen Zellen Tumore, die auch die Funktion des übrigen, zweiten Allels im Sinne einer [[Somatische Mutation|somatischen Mutation]] verloren haben (2. Hit).

==Beispiele für Erkrankungen==
* [[Neurofibromatose Typ 2]]
* [[Retinoblastom]]
* [[AML]]
[[Fachgebiet:Humangenetik]]
[[Fachgebiet:Onkologie]]
[[Tag:2-Treffer-Hypothese]]
[[Tag:Eponym]]
[[Tag:Krebs]]
[[Tag:Mutation]]
[[Tag:Retinoblastom]]
[[Tag:Tumorsuppressorgen]]

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