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Synonyme: kleinzelliges Lungenkarzinom, Haferzellkarzinom, "Kleinzeller"
Englisch: Small Cell Lung Cancer (SCLC), oat cell carcinoma
Als kleinzelliges Bronchialkarzinom, kurz SCLC, bezeichnet man ein Bronchialkarzinom, das bei mikroskopischer Betrachtung aus kleinen Zellen (APUD-Zellen) besteht.
Das kleinzellige Bronchialkarzinom geht von den neuroendokrinen APUD-Zellen (Kultschitzky-Typ) aus. Man unterscheidet
Etwa 25% aller Bronchialkarzinome sind kleinzellige BC. Es ist meist zentral in der Lunge lokalisiert.
Durch lymphogene und hämatogene Metastasierung kommt es frühzeitig zu einer Tumoraussaat in Gehirn, Knochen, Leber und Nebennierenrinde.
Da es sich um endokrine (hormonausschüttende) Zellen handelt, kann der Tumor Hormone produzieren, die unter physiologischen Umständen nicht in der Lunge gebildet werden. Dies führt zur Entstehung eines so genannten paraneoplastischen Syndroms. So kann z.B. durch die ACTH-Produktion eines kleinzelligen Bronchialkarzinoms ein Cushing-Syndrom entstehen.
Als paraneoplastische Begleiterscheinung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms kann ebenfalls ein Lambert-Eaton-Syndrom (PLEMS) auftreten.
Beim kleinzelligen Bronchialkarzinoms ist die TNM-Klassifikation, die ansonsten für die Einteilung von Tumoren am häufigsten verwendet wird, nur bedingt geeignet. Man spricht hier von "very limited" (nur eine Thoraxhälfte), "limited disease" (auf Thorax begrenzt) oder "extensive disease" (ausgebreitet).
-> siehe Bronchialkarzinom.
Das kleinzellige Bronchialkarzinom ist in der überwiegenden Zahl der Fälle leider zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits metastasiert (besonders ins Gehirn, Knochen, Leber, Nebennieren) und daher inoperabel.
Daher ist die Prognose in der Regel sehr schlecht und der Therapieansatz meist nur palliativ durch Chemotherapie bzw. Polychemotherapie - ggf. ergänzt durch eine Radiotherapie.
Sie liegt in etwa ca. 30% der SCLC vor. Bis ca. T2N0M0 ist eine Tumorresektion (OP) mit kurativer Absicht möglich, die mit Polychemotherapie und Radiotherapie ergänzt wird.
Das gängigste Chemotherapie-Schema besteht zurzeit (2008) aus den Substanzen Cisplatin oder Carboplatin in Kombination mit Etoposid (vgl. z.B. NCCN Guideline). Darunter sind hohe Response-Raten zu erwarten, mitunter bishin zu einer vollständigen Remission. Als Second Line Therapie bzw. bei Rezidiven ist ein Versuch mit Topotecan möglich.
Radiotherapie: es gilt v.a. das Mediastinum zu bestrahlen um dortige Lymphknotenmetastasen (mit 40 Gy) zu zerstören. Eine solche Strahlendosis kann mitunter zu schwerwiegenden Komplikationen führen, u.a. zur lebensgefährlichen Lungenfibrose. Weitere mögliche unerwünschte Folgen der Radiotherapie sind eine strahleninduzierte Myokarditis bzw. Perikarditis, sowie eine Schädigung des Rücken- und Knochenmarks. Manche Folgen treten erst mehrere Monate, oder sogar mehr als 1 Jahr nach der Bestrahlung auf.
Ergänzend zur Chemotherapie und thorakalen Radiotherapie ist auch in einem frühen Stadium nach der Remission an eine prophylaktische Schädelradiatio (Radiotherapie des Schädels) zu denken, um eventuell vorhandene Hirnmetastasen zu zerstören und somit zerebrale Rezidive zu vermeiden.
Sie betrifft ca. 70% der SCLC. Im extensiven Stadium ist der Therapieansatz palliativ. Es wird eine Polychemotherapie (v.a. ACO-, CEV- oder PE-Schema) oder bei Metastasen in Hirn und Knochen eine Radiotherapie durchgeführt.
Im Frühstadium spricht eine Chemotherapie oft gut an und führt, leider oft nur zeitweise, zur Remission (Verschwinden des Tumors). Durch eine hochdosierte Chemotherapie in Kombination mit Radiotherapie können im Durchschnitt bis zu 10% der SCLC erfolgreich dauerhaft geheilt werden. In fortgeschrittenem Stadium ist die Prognose sehr ungünstig.
Die paraneoplastische Form des Lambert-Eaton-Syndroms (PLEMS = 50-60%. non-PLEMS = idiopathisch) tritt überwiegend mit einem Kleinzelligen Bronchialtumor auf. Deshalb wird sofort nach der Diagnose des LEMS nach einem SCLC, gesucht, bevor Krankheitszeichen des Tumors vorhanden sind. Das SCLC wird überwiegend innerhalb von 1 bis 3 Jahren entdeckt. Das LEMS kann bis zu 5 Jahre der Tumordiagnostik vorausgehen. Die Prognose ist erheblich günstiger als bei SCLC ohne LEMS
a) aufgrund der frühen Diagnose
b) LEMS ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper spannungsgesteuerte Calciumkanäle vom Typ P/Q. reduzieren. Das SCLC exprimiert ebenfalls Calciumkanäle vom Typ P/Q, so dass angenommen werden kann, dass ursprünglich Antikörper gegen den Tumor gebildet werden. Vgl. u.a. :Maddison P, Newsom-Davis J et al. Favourable prognosis in Lambert-Eaton myasthenic syndrome and small cell lung cancer. Lancet 253, 177-118.
Patienten mit PLEMS waren oder sind überwiegend Raucher.
Tags: Bronchialkarzinom, Karzinom, Lunge, Tumor
Fachgebiete: Pathologie, Pneumologie
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