(Die Seite wurde neu angelegt: „{{stubs}} ''Synonym: Intravaskuläre Hämolyse'' ==Definition== Als '''intravasale Hämolyse''' wird ein verfrühter Zerfall von Erythrozyten (Hämolys…“) |
(→Vorkommen) |
||
(3 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | |||
− | |||
''Synonym: Intravaskuläre Hämolyse'' | ''Synonym: Intravaskuläre Hämolyse'' | ||
Zeile 10: | Zeile 8: | ||
==Vorkommen== | ==Vorkommen== | ||
− | Eine intravasale Hämolyse findet sich beispielsweise bei vielen [[extrakorpuskuläre hämolytische Anämie |extrakorpuskulären hämolytischen Anämien]] ([[Marschhämoglobinurie]], [[mikroangiopathische hämolytische | + | Eine intravasale Hämolyse findet sich beispielsweise bei vielen [[extrakorpuskuläre hämolytische Anämie |extrakorpuskulären hämolytischen Anämien]] ([[Marschhämoglobinurie]], [[mikroangiopathische hämolytische Anämie]], [[hämolytische Transfusionsreaktion]], [[paroxysmale Kältehämoglobinurie]], [[Sepsis]]) aber auch bei [[Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel]] oder [[paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie|paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie]]. [[Medikament]]e können sowohl eine intravasale als auch eine extravasale Hämolyse auslösen. |
+ | |||
+ | ==Symptome== | ||
+ | Bei intravasaler Hämolyse wird das freiwerdende [[Hämoglobin]] an [[Haptoglobin]] gebunden. Wenn die Bindungskapazität von Haptoglobin erschöpft ist, tritt [[freies Hämoglobin]] im [[Plasma]] auf, welches zu [[Hämatin]] umgewandelt und mittels [[Hämopexin]] zum RHS transportiert wird. Freies Hämoglobin im Blut reduziert die Verfügbarkeit von [[NO]] mit nachfolgender Dysregulation der [[glatte Muskulatur|glatten Muskulatur]]. Entsprechend sind folgende Symptome möglich: | ||
+ | * [[Fieber]], [[Schüttelfrost]] | ||
+ | * [[Ikterus]], [[Hyperbilirubinämie]] | ||
+ | * [[Kopfschmerz]]en, [[Bauchschmerz]]en, [[Rückenschmerz]]en | ||
+ | * [[Hämoglobinurie]] (bräunlicher Urin) mit dem Risiko eines [[akutes Nierenversagen|akuten Nierenversagens]] | ||
+ | * [[Dysphagie]] | ||
+ | * [[erektile Dysfunktion]] | ||
+ | * [[pulmonale Hypertonie]], [[arterielle Hypertonie]] | ||
+ | * [[Thromboseneigung]] | ||
+ | |||
+ | ==Diagnostik== | ||
+ | Neben den typischen [[Hämolyseparameter]]n ([[LDH]], [[indirektes Bilirubin]], [[Retikulozytose]]) ist bei intravasaler Hämolyse der Abfall von Haptoglobin der empfindlichste Parameter. Bei artifizieller Hämolyse durch falsche Abnahmetechnik bleibt der Haptoglobinwert im Normbereich. Da es ein [[Akute-Phase-Protein]] ist, kann es bei [[Infektion]]en, [[Entzündung]]en und [[Tumor]]en erhöht sein kann. Eine angeborene Verminderung von Haptoglobin kann selten aufgrund einer kogenitalen Hypo- oder [[Ahaptoglobinämie]] auftreten. Eine Verminderung von Hämopexin beginnt erst, sobald Haptoglobin unter die Messbarkeitsgrenze abgefallen ist. | ||
+ | [[Fachgebiet:Hämatologie]] | ||
+ | [[Tag:Hämolyse]] | ||
+ | [[Tag:Hämolytische Anämie]] |
Synonym: Intravaskuläre Hämolyse
Als intravasale Hämolyse wird ein verfrühter Zerfall von Erythrozyten (Hämolyse) bezeichnet, bei denen die Zellen im Gefäßsystem abgebaut werden.
Hämolytische Anämien können je nach Abbauort der Erythrozyten in extravasal und intravasal eingeteilt. Physiologischerweise erfolgt ungefähr 85 % des Abbaus der Erythrozyten extravasal im retikulohistiozytären System (RHS), insbesondere in der Milz. Bei zunehmender pathologischer Hämolyse werden die Erythrozyten jedoch auch in Leber und Knochenmark abgebaut. Wenn die Kapazität des RHS überschritten wird oder bei sehr rascher Hämolyse kommt es auch intravasal zu einem Erythrozytenzerfall.
Eine intravasale Hämolyse findet sich beispielsweise bei vielen extrakorpuskulären hämolytischen Anämien (Marschhämoglobinurie, mikroangiopathische hämolytische Anämie, hämolytische Transfusionsreaktion, paroxysmale Kältehämoglobinurie, Sepsis) aber auch bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel oder paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie. Medikamente können sowohl eine intravasale als auch eine extravasale Hämolyse auslösen.
Bei intravasaler Hämolyse wird das freiwerdende Hämoglobin an Haptoglobin gebunden. Wenn die Bindungskapazität von Haptoglobin erschöpft ist, tritt freies Hämoglobin im Plasma auf, welches zu Hämatin umgewandelt und mittels Hämopexin zum RHS transportiert wird. Freies Hämoglobin im Blut reduziert die Verfügbarkeit von NO mit nachfolgender Dysregulation der glatten Muskulatur. Entsprechend sind folgende Symptome möglich:
Neben den typischen Hämolyseparametern (LDH, indirektes Bilirubin, Retikulozytose) ist bei intravasaler Hämolyse der Abfall von Haptoglobin der empfindlichste Parameter. Bei artifizieller Hämolyse durch falsche Abnahmetechnik bleibt der Haptoglobinwert im Normbereich. Da es ein Akute-Phase-Protein ist, kann es bei Infektionen, Entzündungen und Tumoren erhöht sein kann. Eine angeborene Verminderung von Haptoglobin kann selten aufgrund einer kogenitalen Hypo- oder Ahaptoglobinämie auftreten. Eine Verminderung von Hämopexin beginnt erst, sobald Haptoglobin unter die Messbarkeitsgrenze abgefallen ist.
Tags: Hämolyse, Hämolytische Anämie
Fachgebiete: Hämatologie
Diese Seite wurde zuletzt am 13. August 2019 um 12:03 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.