Englisch: hypopharyngeal carcinoma
Unter einem Hypopharynxkarzinom versteht man einen malignen Tumor im Bereich des Hypopharynx (unteren Schlundbereiches)
Alkoholabusus und Nikotinabusus - vor allem in Kombination - begünstigen die Entstehung eines Hypopharynxkarzinoms. Des weiteren gehört auch die berufliche Exposition gegen Metallstäube, Kohle und Teerprodukte, sowie Asbestzement, aber auch mangelhafte Mundhygiene, die zu einer pathologischen Speichelzusammensetzung führt, zu den Risikofaktoren.
Bei Hypopharynxkarzinomen handelt es sich um Plattenepithelkarzinome.
Klinisch topographisch werden 3 Regionen des Hypopharynx unterschieden:
Das Hypopharynxkarzinom führt zu einer geringradiger Dysphagie sowie zu Aspirationen. Weiterhin werden ein Fremdkörpergefühl, ein Globusgefühl sowie stechende, zum Ohr ziehende Schmerzen berichtet. Wenn sich das Karzinom auf den Aryknorpel ausgebreitet hat, kommt es zur Heiserkeit.
Da die Metastasierung sehr frühzeitig erfolgt, wird als erstes Symptom häufig eine Vergrößerung der Lymphknoten hinter und unter dem Ohr sowie am Kieferwinkel beobachtet.
In der Laryngoskopie zeigt sich im Bereich der dorsalen Wand des Hypopharynx eine Tumormasse. In fortgeschrittenen Stadien hat sich der Tumor auf den Kehlkopf, in die prävertebrale Faszie und in die Schilddrüse ausgedehnt.
Eine alleinige Teilresektion des Hypopharynx wird im T1-Stadium und im T2-Stadium durchgeführt. Bei ausgedehnteren Tumoren erfolgt eine Hypopharynxteilresektion in Kombination mit einer Laryngektomie, einer Neck dissection und einer adjuvanten Radiatio.
Als Alternative zur operativen Behandlung wird eine Chemotherapie mit einem platinhaltigem Chemotherapeutikum sowie 5-Fluorouracil angewendet, häufig in Kombination mit einer Radiatio.
Bei Inoperabilität wird versucht, eine Verkleinerung des Tumors mit dem Kohlenstoffdioxidlaser, einer simultanen Radio-Chemotherapie oder einer alleinigen Radiatio zu erreichen.
Im Endstadium werden häufig eine Gastrostomie und eine Tracheotomie erforderlich.
Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei etwa 30%.
Tags: Alkoholabusus, Hypopharynx, Nikotinabusus
Fachgebiete: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
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Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student/in der Zahnmedizin