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− | Man kann beim Pferd zudem das distale Intertarsalgelenk und die Tarsometatarsalgelenke punktieren. Um das distale Intertarsalgelenk zu erreichen, sollte medial am Sprunggelenk zwischen dem Os tarsi centrale und dem Os tarsi tertium punktiert werden. Damit das Tarsometatarsalgelenk punktiert werden kann, sollte die Kanüle lateral im Gelenkspalt zwischen dem Os tarsale quartum und dem Griffelbeinköpfchen eingeführt werden. | + | Man kann beim Pferd zudem das distale Intertarsalgelenk und die Tarsometatarsalgelenke punktieren. Um das distale Intertarsalgelenk zu erreichen, sollte medial am Sprunggelenk zwischen dem [[Os tarsi centrale (Veterinärmedizin)|Os tarsi centrale]] und dem [[Os tarsi tertium (Veterinärmedizin)|Os tarsi tertium]] punktiert werden. Damit das Tarsometatarsalgelenk punktiert werden kann, sollte die Kanüle lateral im Gelenkspalt zwischen dem [[Os tarsale quartum (Veterinärmedizin)|Os tarsale quartum]] und dem [[Griffelbein (Veterinärmedizin)|Griffelbeinköpfchen]] eingeführt werden. |
==Literatur== | ==Literatur== |
Synonyme: Sprunggelenk, Articulatio tarsi, Tarsalgelenk
Als Hinterfußwurzelgelenk bzw. Articulatio tarsi bezeichnet man bei den Haussäugetieren die Gelenke zwischen Unterschenkel, Hinterfußwurzelknochen und Mittelfußknochen.
Das Hinterfußwurzelgelenk ist ein komplex zusammengesetztes Gelenk (Articulatio composita), das aus mehreren Knochenebenen besteht. Die verschiedenen Ebenen treten unterschiedlich miteinander in Artikulation und weisen dementsprechend verschiedene Beweglichkeiten auf.
Das Gelenk besteht aus verschiedenen Teilgelenken, wobei folgende Knochen in gelenkiger Verbindung stehen:
Die einzelnen Gelenke des Hinterfußwurzelgelenks werden von proximal nach distal besprochen, wobei jeweils ihr Gelenktypus und die artikulierenden Knochen inkl. Gelenkflächen (bei den klinisch relevanten Gelenken) aufgelistet werden:
Die Normalstellung liegt zwischen 130-150° und lässt eine Flexions- bzw. Extensionsbewegung in horizontal-transversal verlaufender Achse zu.
Beim Pferd liegt das Hinterfußwurzegelenk in besonderer Stellung vor, da es aufgrund seiner anatomischen Form ein Schnappgelenk ist. Beim Wiederkäuer und Schwein ist dagegen eine zusätzliche Beweglichkeit im Articulatio talocalcaneocentralis und Articulatio talocalcanea möglich. Beim Fleischfresser sind außerdem geringe Seitwärts- und Drehbewegungen in der Art. talocalcaneocentralis möglich.
Die Bänder des Hinterfußwurzelgelenks können in drei Gruppen gegliedert werden:
Bänder zwischen den Tarsal- und Metatarsalknochen, die keine genauere Betrachtung verdienen, da sie tierartlich sehr variabel ausgeprägt sind und keine klinische Relevanz aufweisen.
Das Tarsokruralgelenk kann in der dorsomedialen Aussackung punktiert werden. Je nach Füllungsstand des Gelenks kann man die Aussackungen sogar durch die Haut sehen. Um eine Differenzialdiagnose durchführen zu können, kann die Gelenkflüssigkeit durch Druck auf die dorsale Aussackung in die plantare Aussackung gedrückt werden und umgekehrt. Diesen Vorgang bezeichnet man als Kreuzgalle.
Man kann beim Pferd zudem das distale Intertarsalgelenk und die Tarsometatarsalgelenke punktieren. Um das distale Intertarsalgelenk zu erreichen, sollte medial am Sprunggelenk zwischen dem Os tarsi centrale und dem Os tarsi tertium punktiert werden. Damit das Tarsometatarsalgelenk punktiert werden kann, sollte die Kanüle lateral im Gelenkspalt zwischen dem Os tarsale quartum und dem Griffelbeinköpfchen eingeführt werden.
Tags: Fuß, Gelenk, Hinterfuß, Sprunggelenk
Fachgebiete: Anatomie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 24. September 2016 um 12:11 Uhr bearbeitet.
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