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Die Bezeichnung Harnstoffzyklusdefekt stellt einen Überbegriff für eine Reihe von Stoffwechselerkrankungen dar, in dessen Rahmen die Stickstoffausscheidung in irgendeiner Weise gestört ist. Folge ist ein pathologischer Anstieg des Ammoniakspiegels im Blut. Gemeinsam ist dieser Gruppe von Erkrankungen der genetische Ursprung und damit ihre Vererblichkeit. Da es sich beim Ammoniak um ein starkes Nervengift handelt, führen Harnstoffzyklusdefekte unbehandelt zu schwersten Hirnschäden und schlussendlich zum Tod des Betroffenen.
Ein Harnstoffzyklusdefekt ist eine genetisch vererbbare Stoffwechselstörung und kann in jedem Alter auftreten. Während speziellen Lebensabschnitten ist die Gefahr eines Ausbruchs jedoch stark erhöht. In folgenden Lebensphasen kommt es statistisch gesehen zu einem vermehrten Auftreten von diesen Krankheitsbildern:
Diagnostisches Leitsymptom aller Harnstoffzyklusdefekte ist ein deutlich erhöhter Blutspiegel an Ammoniak. Da sich dieses giftig auf Neuronen auswirkt, sind die weiteren Symptome dem entsprechend. Dabei variiert die Symptomatik je nach Alter des Patienten.
Die Diagnose ergibt sich aus labormedizinischen Untersuchungen, bei denen zunächst ein deutlich überhöhter Blutspiegel an Ammoniak auffällig ist. Ein Gentest mit Identifikation der Mutation kann die Diagnose untermauern.
Hier ist zwischen einer Akuttherapie und einer Langzeittherapie zu unterscheiden. Bei der Akuttherapie geht es um die schnellstmögliche Senkung des Ammoniakspiegels. Die Langzeittherapie zielt darauf ab, langfristig die körperlichen Schäden möglichst gering zu halten.
Autoren: https://flexikon.doccheck.com/de/index.php?title=Harnstoffzyklusdefekt&action=history
Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Harnstoffzyklusdefekt
Tags: Harnstoffzyklus, Leber, Stickstoff
Fachgebiete: Biochemie
Diese Seite wurde zuletzt am 25. Juni 2018 um 08:34 Uhr bearbeitet.
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