Englisch: granulosa cell tumor
Die Granulosazelltumoren sind niedrigmaligne Ovarialtumoren, die zu den Keimdrüsenstromatumoren gehören.
Granulosazelltumoren machen etwa zehn Prozent der malignen Ovarialtumoren aus. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 52 Jahren. Bei etwa jeder zwanzigsten Patientin manifestiert sich der Tumor als juveniler Granulosazelltumor noch vor Beginn der Pubertät.
Granulosazelltumoren produzieren Östrogene und verursachen bei Mädchen vor der Pubertät eine Pseudopubertas praecox.
Bei geschlechtsreifen Frauen führt die durch die erhöhte Östrogenkonzentration ausgelöste glandulär-zystische Endometriumhyperplasie zu Zyklusstörungen. Bei postmenopausalen Frauen können Blutungen ebenfalls auf einen Granulosazelltumor hinweisen.
Bei Ausbreitung auf Nachbarorgane (z.B. Darm) treten entsprechende Symptome (z.B. Obstipation) auf.
Durch die erhöhte Östrogenkonzentration ist das Risiko für ein Endometriumkarzinom um das vierfache erhöht.
Die Metastasierung erfolgt in die pelvinen und paraaortalen Lymphknoten.
Bei der bimanuellen Palpation lässt sich ein Tumor im Bereich der Adnexen tasten. Zusätzlich werden eine abdominale und vaginale Sonographie durchgeführt.
Im Frühstadium wird bei geschlechtsreifen Frauen eine einseitige Adnektomie sowie eine kontralaterale Keilexzision des Ovars und eine Kürettage des Uterus durchgeführt. In späteren Stadien erfolgen eine die bilaterale Adnektomie, eine Hysterektomie, eine Omentektomie und ggf. eine Lymphadenektomie.
Bei Tumorresten erfolgt eine adjuvante Radiatio, bei Metastasen eine adjuvante Chemotherapie.
Die 10-Jahres-Überlebensrate beträgt 70 bis 95%. Auch nach zwanzig Jahren sind noch Spätrezidive möglich.
Tags: Ovar, Ovarialtumor, Tumor, Östrogen
Fachgebiete: Gynäkologie, Kinderheilkunde
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