Glinide sind orale Antidiabetika, die zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt werden.
Glinide wirken fördernd auf die Sekretion von Insulin aus den B-Zellen des Pankreas. Ähnlich wie die Sulfonylharnstoffe blockieren die Glinide dabei Kaliumkanäle. Sie binden jedoch an andere Bindungsstellen des Kaliumkanals.
Der entscheidende Unterschied der Glinide ist ihre kurze Wirkdauer. Alle verfügbaren Glinide haben eine kurze Halbwertszeit von ca. einer Stunde. Daher werden sie ca. eine halbe Stunde vor dem Essen eingenommen und steigern die Insulinsekretion genau während der Verdauungsphase.
Dadurch sinkt das Risiko für die Auslösung einer Hypoglykämie erheblich. Eine bedarfsorientierte Blutzuckereinstellung ist für den Patienten leichter durchführbar.
Die beiden derzeit verfügbaren Glinide sind:
Die wichtigste gruppenspezifische Nebenwirkung ist die Hypoglykämie. Jedoch ist das Hypoglykämierisiko bei der Anwendung von Gliniden im Vergleich zur Anwendung von Sulfonylharnstoffen deutlich geringer. Die Ursache dafür ist, dass Glinide, anders als die Sulfonylharstoffe "indirekt Glukose-abhängig" sind. D.h. sie benötigen die Anwesenheit von ATP, dass aus der Glykolyse stammt um die Insulin-Sekretion zu induzieren.
Glinide können bei nicht ausreichender Wirkung einer Diät als Monotherapie oder bei unzureichender Einstellung des Blutzuckers unter Metformin als Ergänzungstherapie angeordnet werden.
Tags: Wirkstoffgruppe, Wirkstoffklasse
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Dezember 2017 um 13:23 Uhr bearbeitet.
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