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Als '''Filtration''' bezeichnet man ein mechanisches Trennverfahren, bei dem mittels eines [[Filter]]s Partikel bzw. Moleküle aus einer [[Suspension]] oder einem [[Aerosol]] abgetrennt werden. Je nach Porengröße des Filters können selektiv auch kleine Moleküle die Filtermembran durchdringen. | Als '''Filtration''' bezeichnet man ein mechanisches Trennverfahren, bei dem mittels eines [[Filter]]s Partikel bzw. Moleküle aus einer [[Suspension]] oder einem [[Aerosol]] abgetrennt werden. Je nach Porengröße des Filters können selektiv auch kleine Moleküle die Filtermembran durchdringen. | ||
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Englisch: filtration
Als Filtration bezeichnet man ein mechanisches Trennverfahren, bei dem mittels eines Filters Partikel bzw. Moleküle aus einer Suspension oder einem Aerosol abgetrennt werden. Je nach Porengröße des Filters können selektiv auch kleine Moleküle die Filtermembran durchdringen.
Die Filtration ist Grundlage des Stoffaustauschs von Kapillaren und Interstitium. Als Filtermembran fungiert das fenestrierte Kapillarendothel. Dieses ermöglicht die Passage der flüssigen Phase des Blutplasmas und kleiner Moleküle. Für Makromoleküle ist die kapilläre Membran aufgrund ihres kleinen Porendurchmessers impermeabel.
Die Filtration wird durch den effektiven Filtrationsdruck bestimmt. Im arteriellen Schenkel der Kapillaren überwiegt der hydrostatische Druck die Summe aus kolloidosmotischem kapillären Druck und interstitiellem Druck. Durch den filtrationsbedingten Plasmaverlust (= limitierender Faktor der Filtration) steigt der kolloidosmotische Druck gegenüber dem hydrostatischen Druck überlinear an. Der effektive Filtrationsdruck sinkt auf 0, die Filtration kommt zum Erliegen (Filtrationsgleichgewicht). Gleichermaßen wird durch den hohen kolloidosmotischen Druck im venösen Schenkel der Kapillare ein Großteil der interstitielle Flüssigkeit reabsorbiert. Nicht kapillär reabsorbierte Flüssigkeit wird durch das Lymphgefäßsystem aufgenommen.
Innerhalb der renalen Glomeruli wird durch Filtration der Primärharn in das Tubulussystem der Niere abgepresst. Die Filtermembran bildet die 3schichtige Blut-Harn-Schranke. Der antreibende effektive Filtrationsdruck errechnet sich aus dem hydrostatischen Druck der Kapillaren, dem Druck der Bowman-Kapsel und dem kolloidosmotischen Druck der Kapillaren. Er entspricht im zuführenden Schenkel etwa 11 mmHg.
Wie die kapilläre Filtration wird auch die glomeruläre Filtration durch Einstellung eines Filtrationsgleichgewichtes in Folge Plasmaverlustes begrenzt.
Therapeutisch macht man sich das Verfahren der Filtration im Rahmen der Hämofiltration zu Nutze, bei der durch einen transmembranalen Druckgradienten Blutplasma abfiltriert wird.
Fachgebiete: Physik, Physiologie
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