Synonyme: Stuart-Prower-Faktor (Patient, bei dem als erster ein Faktor X Mangel entdeckt wurde), Thrombokinase
Englisch: factor X
Faktor X ist ein Faktor der Blutgerinnung, der zur Gruppe der Serinproteasen gehört. Seine aktivierte Form heißt Faktor Xa.
Die EC-Nummer lautet: 3.4.21.6
Faktor X ist ein Protein mit einer Molekülmasse von 59 kDa. Der Syntheseort ist die Leber, unter Verbrauch von Vitamin K.
Der Faktor X wird durch den Faktor XIa oder VIIa aktiviert. Es bildet sich dann zusammen mit dem Faktor Va einigen Phospholipiden und Ca2+ Thromboplastin, welches weitere Reaktionen in der Blutgerinnung auslöst.
Der Faktor X steht an einer zentralen Position in der Gerinnungskaskade und ist sowohl für den extrinsischen Weg, als auch für den intrinsischen Weg funktionell von Bedeutung.
Die Aktivierung von Faktor X kann in vitro durch Gerinnungshemmer wie Citrat, Oxalat oder EDTA gehemmt werden, da Ca2+ eine stärkere Affinität zu diesen Stoffen aufweist und somit als Cofaktor zur Bildung des Faktor X-Ca2+-Phospholipidkomplex fehlt.
Eine solche Hemmung kann durch verschiedenste pathologische Defekte hervorgerufen werden oder aber auch therapeutisch zur Hemmung von Thrombosen genutzt werden.
Bei einer verstärkten Bildung bzw. Aktivierung von Faktor X kommt es in Folge der vermehrten Komplexbildungen zu einem erhöhten Thromboserisiko.
Der Ersatz von fehlendem Faktor X kann durch Faktor-X-Konzentrat bzw. gefrorenes Frischplasma erfolgen.
Faktor Xa kann durch Faktor-Xa-Inhibitoren zum Zweck der Antikoagulation gehemmt werden.
Fachgebiete: Biochemie, Hämostaseologie, Physiologie
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