Synonyme: EC-Zelle, enteroendokrine Zelle
Enterochromaffine Zellen sind neuroendokrine Zellen, die man im Epithelgewebe des Verdauungstrakts findet. Sie gehören zum diffusen neuroendokrinen System (DNES).
Von den enterochromaffinen Zellen abgegrenzt werden die enterochromaffin-ähnlichen Zellen (ECL-Zellen).
Enterochromaffine Zellen besitzen einen breiten basalen Pol und einen schmalen Apex. Im basalen Pol liegen die Hormongranula. Man unterscheidet einen offenen und geschlossenen Bautyp. Beim offenen Bautyp erreichen die enterochromaffinen Zellen mit einigen Mikrovilli das Darmlumen, beim geschlossenen Typ ist das nicht der Fall. Daraus resultiert eine unterschliedliche Art der Aktivierung: neben den klassischen Neurotransmittern des vegetativen und enterischen Nervensystems können Zellen des offenen Bautyps durch den pH-Wert oder Chymusbestandteile aktiviert werden, während Zellen des geschlossenen Bautyps eher durch physikalische Veränderungen gereizt werden.
Enterochromaffine Zellen produzieren Gewebshormone, die der Steuerung des Magen-Darm-Trakts dienen. Dazu zählen Monoamine (z.B. Serotonin) und Peptide. Die Hormone entfalten ihre Wirkung entweder über die Blutbahn (endokrin) oder sie beinflussen über den Interzellularraum direkt ihre Nachbarzellen (parakrin).
Tags: Darmschleimhaut, Magen-Darm-Trakt, Zelltyp
Fachgebiete: Histologie
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Stud.med.dent. Sascha Alexander Bröse
Student/in der Zahnmedizin