Synonym: Muschelreduktion, Conchotomie
Englisch: turbinectomy
Als Nasenmuschelverkleinerung bezeichnet man Maßnahmen zur (chirurgischen) Verkleinerung von vergrößerten Nasenmuscheln (Conchae nasales).
Chronisch behinderte Nasenatmung ist ein sehr weit verbreitetes Problem in der HNO-Praxis. Sie wird sehr häufig durch vergrößerte Nasenmuscheln, in der Regel die untere und gleichzeitig größte Nasenmuschel (Concha nasalis inferior) verursacht - meist infolge einer allergischen Rhinitis (Heuschnupfen im Rahmen von Allergien) oder einer vasomotorischen Rhinitis (nicht allergische, nicht infektöse Rekation des autonomischen Nervensystems in der Nase).
Bei längerem Bestehen der Nasenatmungsbehinderung kann es neben einer Reduzierung des Allgemeinbefinden zur Schleimhautaustrocknung bei sekundärer Mundatmung kommen, was die Anfälligkeit für Infekte erhöht.
Wenn konservative Therapiemaßnahmen keine dauerhafte Besserung bringen (diese führen leider meist nur zu einer zeitweiligen Linderung der Beschwerden), ist eine chirurgische Behandlung angezeigt.
Hiervon gibt es mehrere Möglichkeiten:
Unter Conchotomie/Mukotomie versteht man Maßnahmen, bei denen überstehende Schleimhautlappen der unteren Nasenmuschel abgetragen werden, um die Atmung zu erleichtern.
Der Begriff Conchotomie heißt wörtlich eigentlich Zurechtschneiden einer Nasenmuschel (von griech. concha - Muschel, tomein = schneiden). In der Regel wird aber meist nur die Schleimhaut abgetragen; zutreffender wäre demnach in den meisten der Begriff "Mukotomie". In manchen Fällen kann es aber nötig sein, dass tatsächlich auch Teile der concha nasalis inferior und des Os turbinale reseziert werden müssen.
Dies kann passieren durch:
Bei der heute weit verbreiteten Technik wird durch einen Laser (Argon-Laser, Nd:YAG-Laser, Ho:YAG-Laser, KTP-Laser, CO2-Laser, Dioden-Laser) die Nasenschleinmhaut gezielt thermisch geschädigt. Durch anschließender Narbenbildung am Schleimhautepithel und der Submukosa wird die Schwellung und die Sektretion eingedämmt. Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden. Die Erfolgsrate wird unterschiedlich mit 76-93% angegeben.
Bei der Radiofrequenztherapie wird lokal Wechselstrom appliziert, der zu thermischen Schädigung tiefer Schichten der Nasenschleimhaut führt. Im Rahmen der Narbenbildung kommt es zu einer Kontraktion der Schleimhaut und damit zu einer Erweiterung der Luftwege. Die Erfolgsrate liegt bei über 80%.
Applikation von Strom über Elektroden mit folgender Vernarbung der Muschelschleimhaut (Elektrostich-Koagulation). Erfolgstrate ca. 80%.
Hierbei kommt es zu einer Hitze-Koagulation der oberflächlichen Schleimhaut mit folgender Vernarbung. Geringe Erfolgsquote über längere Sicht.
Vereisung und Denaturierung der Schleimhautzellen mit Hilfe von flüssigem Stickstoff mit folglicher Zerstörung der Mukosa, Submukosa und autonomen Nerven. Die Erfolgsrate liegt bei ca. 80%.
Hierbei kommt es zu Hitzeschädigung und absterben von Zellen durch gebündeltes Infrarotlicht.
Mit Hilfe von Strom und ionisiertem Argon-Gas (Plasma), wird ohne direkten Kontakt mit der Elektrode die Schleimhaut koaguliert, was zu einer Schrumpfung führt.
Bei der "Streifen"-conchotomie wird ein Streifen der Schleimhaut der unteren Nasenmuschel auf konventionellem Wege chirurgisch reseziert (weggeschnitten).
Tags: Conchae, Nasenmuschel
Fachgebiete: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Diese Seite wurde zuletzt am 3. November 2008 um 18:27 Uhr bearbeitet.
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