Handelsname: Ciprobay® u.a.
Ciprofloxacin ist ein Breitspektrumantibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone.
Ciprofloxacin wirkt in wechselndem Ausmaß an der DNA-Topoisomerase Typ II (Gyrase) und der DNA-Topoisomerase Typ IV und verringert dadurch die DNA-Syntheseleistung der Bakterien und die Zellteilung. Darüber hinaus werden auch andere, noch nicht vollends aufgeklärte, Mechanismen diskutiert. Die alte Gruppenbezeichnung "Gyrasehemmer" sollte nicht mehr angewendet werden.
Ciprofloxacin wirkt sekundär bakterizid. Das heisst, der Wirkstoff wirkt umso besser, je schneller die Bakterien sich vermehren. Eine gleichzeitige Blockierung der Proteinbiosynthese oder der RNA-Synthese durch Makrolide, Chloramphenicol oder Rifampicin beeinträchtigt die Wirksamkeit von Ciprofloxacin.
Wie andere Fluorchinolone besitzt Ciprofloxacin eine hohe Wirksamkeit gegen gramnegative Erreger, ist aber auch im grampositiven Bereich und bei intrazellulären Erregern aktiv.
Die Indikation sind bakterielle Infektionen durch Erreger, die gegenüber Ciprofloxacin empfindlich sind, zum Beispiel:
Bei Atemwegsinfektionen sollte Ciprofloxacin mit Vorsicht eingesetzt werden, weil es nicht ausreichend, bzw. kaum gegen die Hauptverursacher Pneumokokken wirkt.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Desweiteren können Exantheme auftreten. Im Vergleich zu anderen Antibiotika beobachtet man bei Fluorchinolonen eine höhere Rate an ZNS-Nebenwirkungen. Auch Tendopathien sind nicht auszuschließen, insbesondere im Falle einer gleichzeitigen Therapie mit Kortikosteroiden.
Die Wirkung von Antikonzeptiva kann abgeschwächt werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Antazida, Mineralstoffen oder Milchprodukten wird durch Chelatbildung die Resorption von Ciprofloxacin verschlechtert.
Tags: 3D-Molekül, Antibiotikum, Bakterizid
Fachgebiete: Arzneimittel, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 13. November 2020 um 13:13 Uhr bearbeitet.
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