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* Berufliche Exposition: Personen, die im Rahmen ihrer Beschäftigung organischen oder anorganischen Stäuben, toxischen Gasen oder Lösungsmitteldämpfen ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes COPD-Risiko | * Berufliche Exposition: Personen, die im Rahmen ihrer Beschäftigung organischen oder anorganischen Stäuben, toxischen Gasen oder Lösungsmitteldämpfen ausgesetzt sind, haben ein erhöhtes COPD-Risiko | ||
− | * Chronisch rezidivierende [[Atemwegsinfekt]]e: Epidemiologische Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit akuter Atemwegsinfekte im | + | * Chronisch rezidivierende [[Atemwegsinfekt]]e: Epidemiologische Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit akuter Atemwegsinfekte im Kindesalter und der Entstehung einer COPD hin. |
Neben diesen exogenen Faktoren spielt auch die [[genetische Disposition]] ein Rolle. Die COPD tritt familiär gehäuft auf, wobei wahrscheinlich viele verschiedene Gene als Auslöser wirken. Ein klarer monogenetischer Zusammenhang besteht bei einem [[Alpha-1-Antitrypsin-Mangel]]. | Neben diesen exogenen Faktoren spielt auch die [[genetische Disposition]] ein Rolle. Die COPD tritt familiär gehäuft auf, wobei wahrscheinlich viele verschiedene Gene als Auslöser wirken. Ein klarer monogenetischer Zusammenhang besteht bei einem [[Alpha-1-Antitrypsin-Mangel]]. | ||
Synonyme: COLD (Chronic Obstructive Lung Disease), CORD, COAD
Englisch: COPD
COPD ist eine Abkürzung für "Chronic Obstructive Pulmonary Disease", zu deutsch: "chronisch obstruktive Lungenerkrankung". COPD ist eine Sammelbezeichnung für chronische Erkrankungen der Atemwege, die mit einer zunehmenden Einschränkung der Lungenventilation (Airflow) einhergehen. Sie gehört zur Gruppe der obstruktiven Ventilationsstörungen und beinhaltet die Kombination aus chronisch-obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem.
Nach Definition der WHO liegt eine chronisch-obstruktive Bronchitis vor, wenn ein schleimig-eitriger, produktiver Husten vorliegt, der in zwei aufeinander folgenden Jahren über eine Zeitperiode von mindestens drei Monaten an den meisten Tagen auftritt.
Nach der Definition der Global Initiative For Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) ist die COPD durch eine nicht reversible Einschränkung der Lungenventilation gekennzeichnet, die normalerweise progredient ist und mit einer überschießenden Entzündungsreaktion auf schädliche Partikel oder Gase einhergeht.
Nach Ansicht der GOLD muss bei jedem Patienten an eine COPD gedacht werden, der Symptome wie Husten, Auswurf und Dyspnoe aufweist oder Risikofaktoren (z.B. Rauchen) ausgesetzt ist. Die Diagnose wird durch Spirometrie gesichert.
Die mit Abstand häufigste Ursache von chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen ist das Zigarettenrauchen. Hier wird durch eingeatmete Partikel des Zigarettenrauchs eine Entzündungsreaktion in den Atemwegen ausgelöst. Weitere mögliche Ursachen sind:
Neben diesen exogenen Faktoren spielt auch die genetische Disposition ein Rolle. Die COPD tritt familiär gehäuft auf, wobei wahrscheinlich viele verschiedene Gene als Auslöser wirken. Ein klarer monogenetischer Zusammenhang besteht bei einem Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.
Hauptsymptome einer COPD sind:
Die Schwere der Symptomatik kann mit strukturierten Assessments erhoben werden. Dazu zählen der COPD Assessment Test (CAT) und der Modified Medical Research Council (mMRC).
Die Diagnostik der COPD umfasst verschiedene Verfahren:
Klassifikation der Atemwegsobstruktion für Patienten mit COPD, basierend auf dem Post-Bronchodilatator-FEV1:
Für Patienten mit einem FEV1-FVC-Verhältnis < 0,70: | ||
GOLD 1 | mild | FEV1 ≥ 80 % vorhergesagt |
GOLD 2 | moderat | 50 % ≤ FEV1 < 80 % vorhergesagt |
GOLD 3 | schwer | 30 % ≤ FEV1 < 50 % vorhergesagt |
GOLD 4 | sehr schwer | FEV1 < 30 % vorhergesagt |
FEV1 = Forced Expiratory Volume per Second, FVC = forcierte Vitalkapazität, GOLD = Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease |
Als wichtige Differenzialdiagnosen für eine Atemwegsobstruktion müssen berücksichtigt werden:
Die Therapie der COPD ist komplex. An vorderster Stelle stehen präventive Maßnahmen und die Ausschaltung von Risikofaktoren. Das weitere therapeutische Management unterteilt man in die Langzeitbehandlung und die Behandlung akuter Exazerbationen.
Als therapeutische Ziele der COPD-Behandlung stehen im Vordergrund:
Für COPD-Patienten werden folgende Schutzimpfungen empfohlen:
Auf dem Themen-Board COPD finden sich weiterführende Informationen zum Thema.
Tags: Akronym, Bronchitis, COLD, COPD, Emphysem, GOLD, Lunge, Obstruktion
Fachgebiete: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Pneumologie
Diese Seite wurde zuletzt am 22. Januar 2021 um 23:37 Uhr bearbeitet.
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