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Als '''Blutzucker''' bezeichnet man die Konzentration von [[Glukose]] im [[Blut]]. Der Blutzuckerwert kann in mg/dl oder mmol/l angegeben werden. | Als '''Blutzucker''' bezeichnet man die Konzentration von [[Glukose]] im [[Blut]]. Der Blutzuckerwert kann in mg/dl oder mmol/l angegeben werden. | ||
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Die [[Blutzuckermessung|Messung]] des Blutzuckers kann entweder im Labor oder mit Hilfe von tragbaren [[Blutzuckermessgerät]]en durch den [[Arzt]], durch medizinisches Fachpersonal oder durch den Patienten selbst erfolgen. Die meisten Geräte bieten die Ergebnisse alternativ in mg/dl oder mmol/l an. Ist das nicht der Fall, kann man die Werte händisch umrechnen. | Die [[Blutzuckermessung|Messung]] des Blutzuckers kann entweder im Labor oder mit Hilfe von tragbaren [[Blutzuckermessgerät]]en durch den [[Arzt]], durch medizinisches Fachpersonal oder durch den Patienten selbst erfolgen. Die meisten Geräte bieten die Ergebnisse alternativ in mg/dl oder mmol/l an. Ist das nicht der Fall, kann man die Werte händisch umrechnen. | ||
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* 2-Stunden-Glukosewert: > 11,1 mmol/l (200 mg/dl). | * 2-Stunden-Glukosewert: > 11,1 mmol/l (200 mg/dl). | ||
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+ | ==Umrechnung== | ||
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==Interpretation== | ==Interpretation== |
Synonyme: Blutglukose, Blutzuckerwert, Blutzuckerspiegel
Englisch: blood sugar (level), blood glucose level
Als Blutzucker bezeichnet man die Konzentration von Glukose im Blut. Der Blutzuckerwert kann in mg/dl oder mmol/l angegeben werden.
Da die Bestimmung der Glukose im Labor im Blutserum erfolgt, kann man auch von Serumglukose sprechen. Dieser Begriff hat sich in der klinischen Alltagssprache jedoch nicht durchgesetzt.
In Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Messung unterscheidet man:
Nüchternblutzucker | Blutentnahme morgens vor der ersten Nahrungsaufnahme nach mindestens achtstündiger Nahrungskarenz (Nüchternglukose) |
Präprandialer Blutzucker | Blutentnahme vor einer beliebigen Mahlzeit |
Postprandialer Blutzucker | Blutentnahme meist 2 Stunden nach einer Mahlzeit (2-Stunden-Glukosewert) |
Des Weiteren wird - vor allem in der Kommunikation mit dem Patienten - der aus dem HbA1c-Wert ermittelte Durchschnittsblutzucker verwendet.
Der Blutzuckerspiegel wird im Wesentlichen durch das Wechselspiel zweier Peptidhormone des Pankreas reguliert:
Darüber hinaus bewirken Katecholamine (Adrenalin) und NNR-Hormone (Cortisol) einen Anstieg des Blutzuckers.
weitere Infos: Blutzuckerregulation
In vitro kann es durch die fortdauernde Glykolyse zu falsch niedrigen Blutzuckerwerten kommen. Den Abnahmesystemen werden daher Hemmstoffe der Glykolyse, wie Natriumfluorid zugesetzt ("NaF-Röhrchen").
Die Messung des Blutzuckers kann entweder im Labor oder mit Hilfe von tragbaren Blutzuckermessgeräten durch den Arzt, durch medizinisches Fachpersonal oder durch den Patienten selbst erfolgen. Die meisten Geräte bieten die Ergebnisse alternativ in mg/dl oder mmol/l an. Ist das nicht der Fall, kann man die Werte händisch umrechnen.
siehe auch: Blutzuckermessung
Der Referenzbereich für den Nüchternblutzucker liegt bei
Bei einem Blutzuckerwert, der niedriger als der Normwert ist, spricht man von Hypoglykämie, liegt er über dem Normwert, spricht man von Hyperglykämie.
Von einer gestörten Nüchternglukose (IFG) spricht man bei folgenden Blutzuckerwerten:
Eine gestörte Glukosetoleranz (IGT) liegt bei folgenden Blutzuckerwerten vor:
Als diagnostisches Kriterium für einen manifesten Diabetes mellitus gelten folgende Blutzuckerwerte:
Erhöht bei:
Erniedrigt bei:
Tags: Blut, Blutzucker, Diabetes, Glukose
Fachgebiete: Innere Medizin, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 19. März 2021 um 15:10 Uhr bearbeitet.
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