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− | + | Die [[Summenformel]] von Aziridin lautet C<sub>2</sub>H<sub>5</sub>N bei einer [[Molare Masse|molaren Masse]] von 43,07 g/mol. Bei [[Zimmertemperatur]] liegt das Molekül als farblose [[Flüssigkeit]] vor, die sich leicht mit [[Wasser]] vermischen lässt. Das Amin ist leicht entzündlich, insbesondere die Dämpfe der leicht flüchtigen Flüssigkeit. Bereits geringste Mengen an [[Säure]] können eine stark [[exotherme Reaktion]] auslösen. | |
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==Anwendung== | ==Anwendung== | ||
− | Aziridin war lange Zeit wichtiger Ausgangsstoff von Zytostatika, wie z. B. [[Thiotepa]] oder [[Mitomycin C]], deren [[Alkylierung|alkylierende]] Wirkung in der [[Krebstherapie]] eingesetzt wurden. Aufgrund starker [[Nebenwirkung]]en hat diese Bedeutung jedoch abgenommen. Aziridin ist weiterhin Ausgangsstoff von [[Polyethylenimin]], einer wichtigen Verbindung für die Papierindustrie. | + | Aziridin war lange Zeit wichtiger Ausgangsstoff von Zytostatika, wie z.B. [[Thiotepa]] oder [[Mitomycin C]], deren [[Alkylierung|alkylierende]] Wirkung in der [[Krebstherapie]] eingesetzt wurden. Aufgrund starker [[Nebenwirkung]]en hat diese Bedeutung jedoch abgenommen. Aziridin ist weiterhin Ausgangsstoff von [[Polyethylenimin]], einer wichtigen Verbindung für die Papierindustrie. |
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Synonyme: Ethylenimin, Azacyclopropan
Aziridin ist eine organische Verbindung, die zur Gruppe der zyklischen sekundären Amine gehört. Sie hat einen auffallendem ammoniakartigem Geruch. Derivate des Moleküls finden Verwendung in der chemischen Industrie, weiterhin ist Aziridin Ausgangsstoff für eine Reihe von Zytostatika.
Die Summenformel von Aziridin lautet C2H5N bei einer molaren Masse von 43,07 g/mol. Bei Zimmertemperatur liegt das Molekül als farblose Flüssigkeit vor, die sich leicht mit Wasser vermischen lässt. Das Amin ist leicht entzündlich, insbesondere die Dämpfe der leicht flüchtigen Flüssigkeit. Bereits geringste Mengen an Säure können eine stark exotherme Reaktion auslösen.
Es gibt mehrere Darstellungsmöglichkeiten. Ausgangstoff einer Variante ist Monoethanolamin, das unter Anwesenheit eines Zeolith-Katalysators mittels Dehydratisierung zu Aziridin reagiert. Zur Anwendung kommt auch die sog. Wenker-Synthese.
Aziridin war lange Zeit wichtiger Ausgangsstoff von Zytostatika, wie z.B. Thiotepa oder Mitomycin C, deren alkylierende Wirkung in der Krebstherapie eingesetzt wurden. Aufgrund starker Nebenwirkungen hat diese Bedeutung jedoch abgenommen. Aziridin ist weiterhin Ausgangsstoff von Polyethylenimin, einer wichtigen Verbindung für die Papierindustrie.
Aziridin besitzt eine stark toxische Wirkung bei direktem Hautkontakt, Einatmen oder Verschlucken. Es kommt zu Vergiftungserscheinungen wie:
Auch eine kanzerogene Wirkung wird vermutet.
Tags: Allergie, Amin, Zytostatikum
Fachgebiete: Chemie
Diese Seite wurde zuletzt am 26. Juni 2017 um 11:09 Uhr bearbeitet.
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