Physician Assistant (B.Sc.)
Mit dem Bachelorstudiengang Physician Assistant (B.Sc.) trägt die DHBW Karlsruhe dem erhöhten Bedarf an qualifizierten Gesundheitsleistungen ab Oktober 2010 Rechnung. Dieser entspricht dem Studiengang zum Physician Assistant, wie er bereits u.a. in den USA, Großbritannien und den Niederlanden angeboten wird. Ziel dieser akademischen Qualifizierung ist es, geeigneten Pflegekräften eine patientennahe, akademische Weiterqualifizierung zu ermöglichen. Fachärzte können durch die Entlastung von "Routinetätigkeiten" mehr Freiräume in der Patientenversorgung erhalten. Gleichzeitig wird die Effizienz des Personaleinsatzes im OP und in der Ambulanz sowie auf den Stationen durch diese neue Berufsgruppe erheblich gesteigert. Diese Innovation bei den medizinischen Berufen ist in Deutschland noch so ungewöhnlich, dass für den Einsatz und die Kompetenzerweiterung des Arztassistenten gegenüber dem Pflegeberuf eine Änderung des Landespflegegesetzes erforderlich war.
Der Physician Assistant übernimmt im Rahmen einer Delegation durch einen Facharzt z.B. folgende Tätigkeiten: Er kann eine Anamnese mit körperlicher Untersuchung durchführen, eine Diagnose vorschlagen, eine Konsiliardiagnostik berücksichtigen, einen Behandlungsplan aufstellen und durchführen und bei Operationen assistieren. Ebenso kann er medizinische Informationen adressatengerecht weitergeben, Verlegungen bzw. Überweisungen organisieren und fachliche Protokolle und Dokumentationen der Behandlung erstellen.
Der Studiengang ist naturwissenschaftlich-medizinisch geprägt.
1. Hochschulzugangsberechtigung:
Abitur oder Fachhochschulreife (mit Eignungsprüfung an der DHBW) oder eine Zulassung als besonders qualifizierter Berufstätiger nach dem Landeshochschulgesetz.
2. Eine abgeschlossene Pflegeausbildung (Gesundheits-/Kranken-/Altenpflege) nach dem Bundeskrankenpflegegesetz und –altenpflegegesetz §1. Leider können derzeit keine anderen Berufe zugelassen werden (wie z.B. Rettungssanitäter, Operationstechnischer Assistent (OTA), Medizin-technischer Assistent (MTA)), da hierzu eine Änderung der Bundesgesetzgebung erforderlich wäre.
3. Einen Ausbildungsvertrag mit einer Klinik.
Die folgenden Themenkreise werden u.a. in den Theoriephasen behandelt: Physik für Gesundheitsberufe, Chemie mit Biochemie der Zelle, Molekularbiologie der Zelle, Grundlagen der Hygiene und Bakteriologie, Einführung in die Klinische Medizin, Grundlagen der Anatomie mit wissenschaftlicher Terminologie, Grundlagen Physiologie, Med. Kommunikation mit Gesundheitsfürsorge, Lunge, Herz, Blut- und Lymphsystem, Endokrine Organe, Stoffwechsel, Verdauungstrakt, Ernährung, Anatomie, Grundlagen der Pathologie, Arzneimittelkunde, Toxikologie, Urogenitalsystem, Gynäkologie; Infekte, Immunologie, Rheumatologie, Neurologie, Psychiatrie, Arbeitsmedizin, Muskel- und Skeletterkrankungen, Medizinische Technik, Strahlenmedizin, Diagnose und Therapie/Differentialtherapie/Rezepturen, Diagnostik und Therapie, Notfälle, Recht und Administration, Gerichtsmedizin, Grundlagen der Anästhesiologie und Schmerzbehandlung, HNO, Augen, Dermatologie
Die Praxisphasen sind fester und wichtiger Bestandteil des Studiums. Gerade dort zeigen sich Motivation und Begabung für den Beruf des Physician Assistant mit seinen Profilen "Chirurgie" und " Innere Medizin". Genau dort kann der Student seine Zuverlässigkeit und seine Verantwortungsbereitschaft zeigen. In den ersten Studiensemestern wird medizinisches Handeln auf breiter Basis erlernt, geübt und ausgeübt. In den höheren Semestern wird die spezielle Profilierung (z.B. in der Chirurgie) praktisch vertieft.
Die praktische Qualifikation wird auf diesem Wege ergänzend zur theoretischen Qualifikation auf hohem Niveau gehalten, und in einem Logbuch deokumentiert. Die Praxisphasen sind als Praxismodule Bestandteil der Akkreditierung des Studiengangs. Inhalte sind: Anamnese und Untersuchung, Hygiene, Diagnostik mit Labordiagnostik, Pathologie, Chirurgie/Orthopädie, Ambulanz, Bildgebende Verfahren.
Tags: Arzt
Fachgebiete: Medizinstudium
Diese Seite wurde zuletzt am 23. Mai 2012 um 09:32 Uhr bearbeitet.
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