Synonyme: Fetales Alkoholsyndrom, FAS
Englisch: alcohol embryopathy
Unter der Bezeichnung Alkoholembryopathie versteht man eine Kombination aus primordialem Minderwuchs, geistiger Entwicklungsretardierung mit Verhaltensanomalien, Mikrozephalie, besonderer Faziesanomalien, sowie multiplen weiteren Anomalien bei Kindern alkoholsüchtiger Mütter. Als prädisponierend gilt ein Alkoholkonsum der Mutter von 30 bis 80g reinen Alkohols pro Tag.
Die Alkoholembryopathie gehört zur Gruppe der fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD).
Die Häufigkeit der Alkohlembryopathie bei Neugeborenen beträgt etwa 1:500.
Ethanol ist ein Zellgift und hemmt die Mitose. Noch ist unklar ob das Ethanol selbst oder seine Metabolite, wie z.B. Acetaldehyd, die Schädigungen bedingen. Spurenelement- und Vitaminmangel der Mutter sowie chronische Unterernährung spielen ebenfalls eine Rolle. Etwa 30% der Kinder alkoholkranker Frauen haben eine Alkoholembryopathie, eine direkte Dosis-Wirkungs-Beziehung ist nicht nachweisbar.
Die klinischen Leitsymptome der Alkoholembryopathie sind:
Eine kausale Therapie ist nicht möglich. Symptomatisch können Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, Hernien und angeborene Herzfehler chirurgisch versorgt werden. Eine Frühförderung der Kinder ist für die Entwicklung und die Prognose von entscheidender Bedeutung.
Tags: Alkohol, Alkoholabusus, Embryopathie
Fachgebiete: Kinderheilkunde
Diese Seite wurde zuletzt am 4. August 2019 um 21:48 Uhr bearbeitet.
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