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− | '''Acamprosat''' ist ein [[Glutamatmodulator]], der zur [[Rückfallprohylaxe]] bei [[ | + | '''Acamprosat''' ist ein [[Glutamatmodulator]], der zur [[Rückfallprohylaxe]] bei Patienten mit [[Alkoholkrankheit]] mit dem Ziel der [[Abstinenz]] eingesetzt werden kann. |
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==Pharmakologie== | ==Pharmakologie== | ||
Acamprosat verringert den [[Kalzium]]einstrom in [[Nervenzelle]]n über einen Antagonismus am [[NMDA-Rezeptor]]. Auf diese Weise wird ein "Anti-Craving-Effekt" erzielt, das heißt, das "unstillbare Verlangen" des Suchtkranken nach der abhängig machenden Substanz wird gemindert. | Acamprosat verringert den [[Kalzium]]einstrom in [[Nervenzelle]]n über einen Antagonismus am [[NMDA-Rezeptor]]. Auf diese Weise wird ein "Anti-Craving-Effekt" erzielt, das heißt, das "unstillbare Verlangen" des Suchtkranken nach der abhängig machenden Substanz wird gemindert. | ||
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+ | ==Indikation== | ||
+ | * Aufrechterhaltung der Abstinenz nach einer [[Entzugsbehandlung]] bei einer [[Alkoholabhängigkeit]] | ||
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+ | ==Experimentelle Indikationen== | ||
+ | In Kombination mit [[Baclofen]] wird Acamprosat als PXT864 derzeit (2019) als mögliches Medikament gegen [[Morbus Alzheimer]] in Phase II getestet. Zudem zeigte es in dieser Kombination auch einen Effekt beim [[Parkinson-Syndrom]].<ref> Cholet, N., Foucquier, J., et al. (2017). A Combination of acamprosate and baclofen (PXT864) synergizes with standards of care for the treatment of Alzheimer's disease. Alzheimer's & Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association '''13''', P948.</ref><ref>Hajj R, Milet A, Toulorge D, et al. (2015) Combination of acamprosate and baclofen as a promising therapeutic approach for Parkinson's disease. ''Sci Rep.'' '''5''', 16084.</ref> | ||
==Nebenwirkungen== | ==Nebenwirkungen== | ||
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==Kontraindiktionen== | ==Kontraindiktionen== | ||
Acamprosat sollte nicht bei [[Kind]]ern und nicht bei Patienten über 65 Jahren eingesetzt werden. Ebenso kontraindiziert ist ein Einsatz bei schweren [[Nierenfunktionsstörung|Nieren]]- und [[Leberfunktionsstörung]]en. | Acamprosat sollte nicht bei [[Kind]]ern und nicht bei Patienten über 65 Jahren eingesetzt werden. Ebenso kontraindiziert ist ein Einsatz bei schweren [[Nierenfunktionsstörung|Nieren]]- und [[Leberfunktionsstörung]]en. | ||
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[[Tag:Craving]] | [[Tag:Craving]] | ||
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Synonyme: Calcium-bis-acetyl-homotaurin, 3-Acetamidopropan-1-sulfonsäure, N-Acetylhomotaurin
Englisch: acamprosate
Acamprosat ist ein Glutamatmodulator, der zur Rückfallprohylaxe bei Patienten mit Alkoholkrankheit mit dem Ziel der Abstinenz eingesetzt werden kann.
Acamprosat verringert den Kalziumeinstrom in Nervenzellen über einen Antagonismus am NMDA-Rezeptor. Auf diese Weise wird ein "Anti-Craving-Effekt" erzielt, das heißt, das "unstillbare Verlangen" des Suchtkranken nach der abhängig machenden Substanz wird gemindert.
In Kombination mit Baclofen wird Acamprosat als PXT864 derzeit (2019) als mögliches Medikament gegen Morbus Alzheimer in Phase II getestet. Zudem zeigte es in dieser Kombination auch einen Effekt beim Parkinson-Syndrom.[1][2]
Acamprosat sollte nicht bei Kindern und nicht bei Patienten über 65 Jahren eingesetzt werden. Ebenso kontraindiziert ist ein Einsatz bei schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen.
Tags: Craving, Entwöhnung, Sucht
Fachgebiete: Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 2. April 2019 um 10:59 Uhr bearbeitet.
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