Bei der Tungiasis handelt es sich um eine infektiöse Hauterkrankung, die durch den Sandfloh Tunga penetrans hervorgerufen wird.
Der Ektoparasit ist in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Fälle in Deutschland treten nur im Zusammenhang mit Fernreisen auf.
Die Weibchen des Sandflohs leben auf dem Boden und bohren sich nach dem Kontakt mit dem Wirt in dessen Haut ein. Meist sind die Füße betroffen.
Auf der Haut findet sich ein juckendes, schmerzhaftes Knötchen mit einem zentralen schwarzen Fleck. Die Umgebung zeigt eine individuell unterschiedlich starke Entzündungsreaktion. Der Enddarm und die Geschlechtsorgane des Sandflohs ragen zentral aus der Papel, sodass er seine Eier und Exkremente in die Umgebung ausscheiden kann. Im weiteren Verlauf ist die Papel meist von einem dunklen Schorf bedeckt. Nach dem Absterben des Flohs heilt die Wunde narbig ab.
Durch Superinfektion der Hautveränderungen können sich Bakterien im Subkutangewebe ausbreiten.
Neben der mechanischen Entfernung der Ektoparasiten mit Skalpell und Pinzette sollte eine lokale Wundbehandlung durchgeführt werden. Bei disseminiertem Befall kann eine systemische Therapie mit Ivermectin, Metrifonat oder Thiabendazol erfolgen.
Tags: Parasitenbefall
Fachgebiete: Parasitologie
Diese Seite wurde zuletzt am 16. Januar 2021 um 19:42 Uhr bearbeitet.
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