(Weitergeleitet von Thiazid)
Synonym: Thiazid(-Diuretikum)
Englisch: thiazides
Thiaziddiuretika sind harntreibende Medikamente (Diuretika), die über eine Hemmung der Resorption von Natrium und Chlorid in der Niere wirken.
Thiazide wirken vorwiegend am frühdistalen Tubulus des Nephrons. Sie hemmen reversibel an der luminalen Membran der Tubuluszellen den Thiazid-sensitiven NaCl-Symporter. Bei höheren Dosierungen inhibieren Thiazide zusätzlich die Carboanhydrase (siehe auch: Carboanhydrasehemmer). Somit steigern Thiazide hauptsächlich über die erhöhte Ausscheidung von Natrium die Diurese. Sie senken über indirekte Mechanismen auch die Ausscheidung von Calcium mit dem Harn.
Die durch Thiaziddiuretika hervorgerufene Blutdrucksenkung beruht auf einer Stimulierung Ca2+-aktivierter Kaliumkanäle an der Gefäßmuskulatur.[1]
Leitsubstanz für die Gruppe der Thiazide ist Hydrochlorothiazid (HCT) (z.B. Esidrix®).
Weitere Substanzen, die als Thiazid-Analoga bezeichnet werden und den gleichen Wirkungsmechanismus aufweisen, sind:
Das Anwendungsspektrum von Thiaziden ist weit gefasst. Einige gängige Indikationen für die Anwendung von Thiaziddiuretika sind:
Unter Hydrochlorothiazid besteht darüber hinaus ein erhöhtes Risiko für Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome.[3]
Tags: Diuretikum
Fachgebiete: Innere Medizin, Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 28. April 2022 um 23:54 Uhr bearbeitet.
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