Synonyme: Schnellender Finger, Schnappender Finger, Ringbandstenose, Digitus saltans
Englisch: trigger finger, stenosing tenosynovitis
Bei einer Tendovaginitis stenosans handelt es sich um eine Sehnenscheidenentzündung der Beugesehnen der Hand.
Eine Tendovaginitis stenosans entsteht durch eine chronische Überbelastung der Flexoren der Hand. Sie stellt oft eine Berufskrankheit dar, da zum Beispiel Klavierspieler, Sportler, Handwerker oder Personen, die länger am Computer arbeiten, relativ häufig an dieser Krankheit leiden. Durch eine Fehlhaltung und den stereotypen Bewegungsablauf kommt es zu kleinen Verletzungen der Sehnen. Geschieht dies immer häufiger, entstehen Entzündungen, die - bedingt durch eine damit einhergehende Schwellung - eine noch stärkere Entzündungsreaktion triggern. In der Folge bilden sich Sehnenknötchen aus, die bei jeder Fingerbewegung durch die Pars anularis vaginae fibrosae ("Ringband") der Sehnenscheide durchpassen müssen und so das Phänomen des schnellenden Fingers erzeugen. Meist ist das A1-Ringband auf Höhe des MCP-Gelenks betroffen.
Die Betroffenen können den Finger nicht durchstrecken oder ganz beugen, da sie eine Steifigkeit verspüren. Erst mit erhöhtem Kraftaufwand gelingt eine Extension bzw. Flexion, wodurch es zu einem schnapenden Finger kommt.
Im Rahmen einer klinischen Anamnese kann anhand der Symptomatik die Diagnose einer Tendovaginitis stenosans gestellt werden. Hierbei müssen zum Beispiel mit Hilfe von Röntgen-oder Ultraschall-Untersuchungen weitere Erkrankungen wie ein Nervenkompressionssyndrom oder eine Arthrose ausgeschlossen werden.
Eine Tendovaginitis stenosans kann nur chirurgisch behandelt werden, indem das Ligamentum anulare gespalten wird.
Fachgebiete: Chirurgie
Diese Seite wurde zuletzt am 28. Oktober 2020 um 13:59 Uhr bearbeitet.
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