Synonym: Körperliche Entwicklung des Kindes
Die somatische Entwicklung des Kindes wird bei der Untersuchung und Betreuung wachsender Kinder beurteilt.
Eine Verzögerung, jedoch auch eine Akzeleration der somatischen Entwicklung eines Kindes können ein wichtiger, oftmals erster Hinweis auf eine zugrundeliegende Erkrankung oder Mangel- bzw. Fehlernährung sein.
Die somatische Entwicklung wird orientierend anhand von drei Parametern bestimmt:
Eine genaue Einordnung im Vergleich zur Normalpopulation erfolgt durch das Anfertigen von Somatogrammen, in denen die ermittelten Werte in Relation zu Perzentilkurven gesetzt werden. Liegt das Kind mit einem der gemessenen Werte unter der 3. oder über der 97. Perzentile des Vergleichskollektivs, besteht eine auf jeden Fall abklärungsbedürftige Irregularität der somatischen Entwicklung.
Um ohne Somatogramme bei der klinischen Untersuchung einen Bewertungsmaßstab bezüglich der somatischen Entwicklung eines Kindes griffbereit zu haben, gibt es Merkregeln, vor allem für Körpergröße und Körpergewicht.
Dabei gilt: Im Säuglingsalter ist das Körpergewicht, im fortgeschrittenen Kindesalter die Körpergröße ein verlässlicher Parameter zur Entwicklungsbeurteilung.
Das durchschnittliche Geburtsgewicht eines Neugeborenen liegt bei etwa 3400 g.
Das Geburtsgewicht wird innerhalb von 6 Lebensmonaten verdoppelt, innerhalb von einem Jahr verdreifacht (ca. 10 kg). Am Ende des 6. Lebensjahres ist das Geburtsgewicht etwa versechsfacht (etwa 20 kg), am Ende des 12. Lebensjahres verzwölffacht (etwa 40 kg).
Große Bedenken äußern Eltern häufig über die Gewichtszunahme ihres Säuglings. Dabei gilt:
Die durchschnittliche Körperlänge eines Neugeborenen liegt bei etwa 50 cm. Im ersten Lebensjahr wächst die Körperlänge um etwa 25 cm. Mit vier Jahren haben die meisten Kinder die Körperlänge verdoppelt.
Im 6. Lebensjahr beträgt die Körperlänge im Durchschnitt 125 cm, im 12. Lebensjahr bereits 150 cm. Bei Jungen kommt es im Alter von 12-15 zu einem Wachstumsschub in der Pubertät, bei Mädchen ist dieser Wachstumsschub früher festzustellen.
Dabei gilt: Je früher der pubertäre Wachstumsschub beginnt, desto früher wird er auch enden.
Der Kopfumfang beträgt bei der Geburt etwa 35 cm. Im ersten Lebensjahr kommt es zu einem starken Wachstum des Schädels, danach läuft das Wachstum wesentlich langsamer ab.
Tags: Entwicklung, Kind
Fachgebiete: Kinderheilkunde
Diese Seite wurde zuletzt am 22. April 2008 um 22:52 Uhr bearbeitet.
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