Synonyme: RHS, Retikuloendotheliales System, RES
Das retikulohistiozytäre System, kurz RHS, ist ein Teil des Immunsystems und des mononukleär-phagozytären Systems (MPS). Es repräsentiert die Gesamtheit aller Zellen des retikulären Bindegewebes, die zur Phagozytose und Speicherung von Stoffen bzw. Partikeln befähigt sind.
Die Begriffe "retikulohistiozytäres System" und "mononukleär-phagozytäres System" werden auch synonym verwendet. In der angelsächsischen Literatur kommt der Terminus "retikulohistiozytäres System" nicht vor. Die ältere Bezeichung "retikuloendotheliales System" ist mittlerweile obsolet.
Das retikulohistiozytäre System dient der Krankheitsabwehr und der Beseitigung von körpereigenem Substanzabfall (z.B. Zelldetritus) und Fremdkörpern (z.B. Mikroorganismen). Die Zellen dieses Systems werden durch Zytokine aktiviert und übernehmen als antigenpräsentierende Zellen (APC) auch eine wichtige Funktion bei der spezifischen Immunantwort.
Auch die ersten Schritte des Hämabbaus bis zum zunächst unlöslichen Bilirubin finden im retikulohistiozytären System statt.
Tags: Bindegewebe, Immunsystem, Phagozytose
Fachgebiete: Immunologie
Diese Seite wurde zuletzt am 20. Februar 2017 um 11:33 Uhr bearbeitet.
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