Englisch: orthostatic tremor
Der orthostatische Tremor ist ein meist nicht-sichtbarer, hochfrequenter Tremor (12-20 Hz), der bei Anspannung der Beinmuskulatur im Stehen (Orthostase) zu einer erkennbaren Standunsicherheit führt. Das Gehen ist meist weniger beeinträchtigt. In der Tremoranalyse findet sich eine hohe Kohärenz zwischen den abgeleiteten Muskeln.
Die Ursache für den primären orthostatischen Tremor ist nicht bekannt, es wird ein Tremor-Generator im Hirnstamm angenommen. Der sekundäre orthostatische Tremor tritt bei anderen Erkrankungen wie dem Morbus Parkinson oder symptomatisch nach kleineren Schädigungen des Hirnstamms auf.
Ein schnelles Zittern der Beinmuskeln ist typisch, das tastbar und sichtbar sein kann, sich durch die hohe Frequenz jedoch manchmal der klinische Wahrnehmung entzieht. Die Tremoruntersuchung mittels Elektromyographie zeigt im Stehen einen symmetrischen Beintremor mit einer Frequenz von ca. 12-20 Hz. Teilweise finden sich auch andere neurologische Störungen wie Parkinson oder Restless legs.
Es besteht ein subjektives Instabilitätsgefühl, das sich durch eine erhöhte Fallneigung und plötzliche Sturzattacken äußert. Bei Lageänderung des Körpers (Liegen, Sitzen) sistiert der Tremor.
Zur Objektivierung des Tremors dient das Elektromyogramm (EMG).
Die Behandlung des orthostatischen Tremors erfolgt durch Gabapentin oder Clonazepam (nur teilweise zufriedenstellend). In schweren Fällen kann eine tiefe Hirnstimulation im Nucleus ventralis intermedius (VIM) des Thalamus wirksam sein.
Fachgebiete: Neurologie
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