Als Muskelzerrung bezeichnet man die Überdehnung der Sarkomere eines Muskels aufgrund einer unphysiologischen oder zu starken Belastung.
Ursachen können beispielsweise eine Überlastung der Muskulatur durch falsche oder zu starke Bewegung, die mangelnde Dehnbarkeit des Muskels, eine vorangegangene oder auch nicht komplett ausgeheilte Verletzung oder das Ausüben einer Sportart mit schnell wechselnder Muskulaturbelastung (wie Sprinten, Fußball, Tennis) sein.
Die Diagnose einer Muskelzerrung und ihre Abgrenzung gegenüber anderen Muskelverletzungen gestaltet sich oft schwierig. Muskelzerrungen zeigen in der Magnetresonanztomographie (MRT) ein erhöhtes T2w-Signal gefiedert entlang der Fasern. Das Ödem kann durch Verdrängung zu einem Fehlen der normalerweise T1w-hyperintensen Fettstränge führen. Hämosiderinablagerungen in chronischen Zerrungen stellen sich als Foci mit erniedrigtem Signal in allen Sequenzen dar. Bei chronischer Belastung kann es zur Schwächung der oberflächlichen Faszie und zur transfaszialen Muskelherniation kommen.
Die Therapie erfolgt nach dem PECH Schema:
Eine Schmerztherapie ist bei einer Zerrung im Allgemeinen nicht erforderlich. Nach einer Schonung von 1 bis 2 Wochen ist der Muskel im Allgemeinen wieder voll belastbar.
Durch Aufwärmen und ein belastungsoptimiertes Training können Muskelverletzungen wie Muskelfaserrisse oder Muskelzerrungen vermieden werden.
Fachgebiete: Sportmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 4. November 2022 um 16:07 Uhr bearbeitet.
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