Englisch: metabolic acidosis
Unter einer metabolischen Azidose versteht man eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes. Dabei sinkt der pH-Wert des Blutes unter 7,35, da aufgrund einer stoffwechselbedingten Störung die Protonen im Organismus zunehmen.
Die metabolische Azidose wird durch eine verminderte Ausscheidung von Protonen oder einen verstärkten Bikarbonat-Verlust verursacht. Veränderungen des Säure-Basen-Haushalts im Sinn einer metabolischen Azidose können bei einer Vielzahl von Störungen auftreten. Dazu zählen unter anderem:
Zur Identifizierung der Ursache einer metabolische Azidose kann die Bestimmung der Anionenlücke hilfreich sein.
Der Körper versucht die metabolische Azidose respiratorisch zu kompensieren, indem die Ventilation gesteigert wird (Hyperventilation). In besonders akuten Fällen führt diese Ventilationssteigerung zur sog. Kussmaul-Atmung. Durch diese Atmungsverstärkung wird CO2 aus der Lunge entfernt und der pH-Wert im Blut steigt an. Der respiratorischen Kompensation sind allerdings Grenzen gesetzt, so dass im typischen Fall eine Erniedrigung des pH-Werts und des Bikarbonats und eine kompensatorische pCO2-Senkung resultieren.
Aufgrund des Austausches von intrazellulären Kaliumionen gegen extrazelluläre Wasserstoffionen kann es zur Hyperkaliämie kommen.
Die Therapie der metabolischen Azidose richtet sich zunächst gegen die auslösenden Ursachen. Darüber hinaus wird bei schweren Azidosen versucht , den pH-Wert des Blutes durch Gabe von Natriumhydrogencarbonat oder TRIS-Puffer (Trometamol) auszugleichen.
Tags: Azidose
Fachgebiete: Anästhesiologie, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 11. März 2016 um 09:12 Uhr bearbeitet.
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Dr. rer. nat. Hue-Tran Hornig-Do
Biochemiker/in | Pharmakologe/in | Toxikologe/in