Synonym: Lungenparenchymerkrankung
Englisch: pulmonary fibrosis
Die Lungenfibrose ist eine chronische Erkrankung der Lunge mit dem Leitbefund einer fortschreitenden Fibrose des Lungengewebes. Sie entsteht durch chronische Entzündungsvorgänge des Interstitiums, die zu einem bindegewebigen Umbau des Lungengewebes führen, bei dem die alveolären Membranen mitbetroffen sind.
Man unterscheidet zwischen bekannten und unbekannten Ursachen der Erkrankung.
Lungenfibrosen unbekannter Ursache werden als idiopathische interstitielle Pneumonien (IIP) bezeichnet. Dazu zählen:
Krankheitsbild | Morphologie (HRCT oder Histologie) |
---|---|
Idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) | Gewöhnliche interstitielle Pneumonie (UIP) |
Idiopathische nicht-spezifische interstitielle Pneumonie (NSIP) | Nicht-spezifische interstitielle Pneumonie (NSIP) |
Respiratorische Bronchiolitis mit interstitieller Lungenerkrankung (RB-ILD) | Respiratorische Bronchiolitis (RB) |
Desquamative interstitielle Pneumonie (DIP) | Desquamative interstitielle Pneumonie (DIP) |
Kryptogene organisierende Pneumonie (COP) | Organisierende Pneumonie (OP) |
Akute interstitielle Pneumonie (AIP) | Diffuser Alveolarschaden (DAD) |
Die Lungenfibrose ist durch folgende Symptomatik gekennzeichnet:
Im Anfangsstadium:
Im fortgeschrittenem Stadium:
Das Endstadium einer Lungenfibrose wird durch die so genannte Wabenlunge markiert.
Bei einer Lungenfibrose lassen sich teilweise klassische Phänomene in der klinischen Untersuchung nachweisen:
In der Lungenfunktionsdiagnostik zeigt sich eine restriktive Ventilationsstörung. Die totale Lungenkapazität (TLC) und die Vitalkapazität (VC) sind erniedrigt. Wegweisend ist jedoch ein TLC-Wert von < 80%, da die VC auch bei anderen Erkrankungen erniedrigt ist, so zum Beispiel im Rahmen einer Obstruktion mit Überblähung der Lunge. Auch die Diffusionskapazität sinkt. Daher kommt es im Verlauf zunächst zur partiellen respiratorischen Insuffizienz (Hypoxämie) und im Endstadium zur globalen respiratorischen Insuffizienz (zusätzliche Hyperkapnie).
Kann man bekannte Ursachen ausschließen, erfolgt die Diagnose nach den Diagnosekriterien der IIP (Idiopathische interstitielle Pneumonie) der American Thoracic Society bzw. European Respiratory Society. Dabei müssen alle Hauptkriterien, und 3 von 4 Nebenkriterien erfüllt sein, um die Diagnose IIP zu stellen:
Hauptkriterien | Nebenkriterien |
---|---|
Ausschluss bekannter Ursachen | Alter > 50 Jahre |
restriktive Lungenfunktionsstörung | langsam zunehmende Belastungsdyspnoe |
im HRCT (high resolution CT) bds. basal retikuläre Zeichnung und minimale milchglasartige Verdichtung | Erkrankungsdauer > 3 Monate |
transbronchiale Lungenbiopsie und Bronchiallavage ohne Hinweise auf eine andere Diagnose | bds. basales inspiratorisches Knisterrasseln |
Kausale Therapie bei bekannter Ursache:
Bei IIP:
Tags: Belüftung, Fibrose, Lungenerkrankung
Fachgebiete: Innere Medizin, Pneumologie
Diese Seite wurde zuletzt am 6. Februar 2021 um 22:39 Uhr bearbeitet.
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