Synonyme: Hyperthekose, Thekomatose
Englisch: thecomatosis
Unter dem Begriff Hyperthecosis ovarii subsumiert man bestimmte strukturelle Veränderungen des Ovars bei vorliegender hyperandrogenämischer Funktionsstörung. Die Erkrankung tritt familiär gehäuft auf und ist eng verwandt mit dem polyzstischen Ovarialsyndrom.
Die Patientinnen leiden an ähnlichen, aber meist stärker ausgeprägten Symptomen wie Frauen mit PCO-Syndrom. Dazu zählen:
Ein Grossteil der betroffenen Frauen zeigt eine deutliche Androgenisierung und ist adipös. Nicht selten findet sich eine Acanthosis nigricans. Die hormonellen Veränderungen sind bei der Hyperthekose meist wesentlich stärker ausgeprägt als beim PCO-Syndrom.
Um die Diagnose "Hyperthecosis ovarii" stellen zu können, muss der histologische Befund erhoben werden: die Ovarien sind vergrößert, von einer dicken Kapsel umgeben, das Stromagewebe ist massiv entwickelt und enthält atretische Follikel. Die Theca interna ist luteinisiert und enthält große Ansammlungen von luteinisierten Zellen. Im Gegensatz zum PCO-Syndrom, finden sich keine polyzystischen Degenerationen.
Die absoluten Werte von Testosteron und Androstenion erreichen oftmals Werte, die sonst nur von androgenproduzierenden Tumoren gefunden werden. Der LH-Wert, sowie der LH/FSH-Quotient sind im Normbereich, auch DHEA und DHEAS sind nicht erhöht.
Die Behandlung gestaltet sich oftmals äußerst schwierig. Die Applikation von langwirksamen GnRH-Analoga führt zu einer massiven Abnahme der Testosteron- und Androsteronspiegel, wobei die DHEAS-Sekretion nicht beeinträchtigt wird.
Tags: Ovar, Virilisierung
Fachgebiete: Gynäkologie
Diese Seite wurde zuletzt am 15. November 2007 um 11:57 Uhr bearbeitet.
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